08.10.2018

Neu im HPI D-School Team: Herzlich Willkommen Jen Tzen Tan

Wir freuen uns, Jen Tzen Tan im Team der HPI D-School zu begrüßen! Seit August ist Jen Tzen, der lieber Jentz (wie "Ladies and Gents") genannt wird, Programm Manager an der HPI D-School in Potsdam. Zusammen mit Dr. Claudia Nicolai, Stefanie Gerken, Christian Smirnow und Samuel Tschepe leitet und gestaltet er unsere Design Thinking-Programme für Studierende und Absolventen. Vor seinem Wechsel an die HPI D-School arbeitete er als Programm Manager bei unserer Partner D-School Genovasi Malaysia und als Innovationsberater in Belgien. Um mehr über seinen Hintergrund und seine Erfahrungen mit Design Thinking zu erfahren, haben wir Jentz ein paar Fragen gestellt.

 

Hi Jentz, herzlich Willkommen an der HPI D-School! Du hast einen Hintergrund in Finanzwirtschaft, wie bist du mit Design Thinking in Berührung gekommen? Was hat dich daran so sehr fasziniert, dass du eine berufliche Laufbahn in Design Thinking angestrebt hast?

Ich habe eine schlechte Erfahrung in meiner Schulzeit gemacht. In meinem ersten Schuljahr an der Grundschule, als ich erst sechs Jahre alt war, malte meine Lehrerin mir mit einem Permanentmarker Schnurrhaare wie bei einer Katze ins Gesicht. Sie sagte, ich sei gerade einmal so schlau wie eine Katze, nur weil ich nicht jedes einzelne Wort eines Absatzes aus einem Schulbuch auswendig wiedergeben konnte. Das war nur eine von vielen entmutigenden Erfahrungen in meinen ersten Schuljahren, an die ich mich noch lebhaft erinnere. Als Folge davon wuchs ich als sehr passive Person auf und hatte wenig Mut meine eigene Meinung zu vertreten.

Es wurde etwas besser als ich auf die Uni ging, aber der entscheidende Wendepunkt passierte als ich Teilnehmer des Design Thinking-Programms von Genovasi Malaysia war. Mein Design Thinking-Coach hat einen unglaublich tollen Job gemacht und es geschafft eine Arbeitsumgebung zu schaffen, die mir dabei half mein Gefühl der Unsicherheit zu überwinden. Diese Erfahrung mit Design Thinking hat mein Leben nachhaltig und positiv beeinflusst. Das motivierte mich dazu, mithilfe von Design Thinking auch einen bedeutenden Einfluss im Leben Anderer zu schaffen. Daher entschied ich mich Teil der D-School-Familie zu werden.

Das erste Mal gehört hatte ich von Design Thinking als ich als Strategischer Planer Marktforschungsprojekte in Malaysia durchführte.

Beim Board of Innovation und der Genovasi D-School in Malaysia hast du eine große Bandbreite an Design Thinking-Projekten mit Organisationen wie Nestle, ASTRO und dem Bildungsministerium von Malaysia geleitet. Welches war dein Lieblingsprojekt?

Die Herausforderung meines Lieblingsprojektes in Malaysia war es, die Erfahrung des Kaffeetrinkens neu zu gestalten. Eine unserer radikaleren Ideen war es, Kaffee für Kinder in Schulen einzuführen. Als wir Prototypen für diese Idee bauen und sie mit Schülern und Eltern testen sollten, waren wir als Team sicher, dass diese ausgefallene Idee komplett scheitern würde. Unser Coach bestand aber darauf, dass wir mit dem Prototypen weiterarbeiten und die Idee testen sollten. Nur so könnten wir die Reaktion der Nutzer sammeln, um ein besseres Verständnis über den Kontext der Design Challenge zu bekommen sowie Potenziale der Idee besser einzuschätzen.

Es war sehr interessant durch die Stadt zu laufen und Kindern im Beisein ihrer Eltern kostenlosen schwarzen Kaffee anzubieten. Von allen Eltern, die wir ansprachen, reagierte eine Mutter besonders unerwartet. Sie sagte: "Wenn mein Kind ins Fast Food Restaurant gehen und ein Menü zusammen mit schwarzem Kaffee bestellen würde, wäre ich die glücklichste Mutter der Welt." Wir waren erstaunt, aber sie erklärte uns, dass Diabetes in Malaysia die Nummer 1 Todesursache ist. Warum bieten Fast Food Restaurants also überzuckerte Softdrinks für Kinder an, während der vergleichsweise gesündere schwarze Kaffee als schädlicher für Kinder wahrgenommen wird? Das war ein toller Lernmoment für unser Team.

 

 

Warum ist Design Thinking aus deiner Sicht so populär geworden und wie stellst du dir die Zukunft von Design Thinking vor?

Ganz einfach, weil es funktioniert. Die Essenz von Design Thinking ist es, immer zuerst die Menschen zu verstehen, für die man eine Lösung kreiert. Und einfach indem sie das tun, reduzieren Organisationen bereits das Risiko etwas zu entwickeln, was niemandem einen Mehrwert bietet.

Die Welt verändert sich schneller als jemals zuvor und viele alte Technologien werden obsolet. Neue Produkte oder Geschäftsideen werden erfunden und alte werden auf dem Weg in die 4. Industrielle Revolution verworfen. Unternehmen müssen innovativ sein, um wettbewerbsfähig zu bleiben. Sie müssen kreativ sein und schnelle Entscheidungen treffen, um den unvermeidlichen Herausforderungen unserer Zeit entgegenzutreten.

Design Thinking schafft eine Innovationskultur, die Organisationen hilft relevant gegenüber Veränderungen und neuen Herausforderungen des Marktes zu bleiben. Es ist ein Mindset in Richtung Wandel und Kollaboration und daher zentral für eine Zukunft im Kontext der Industrie 4.0.

Vielen Dank und noch einmal herzlich Willkommen an der HPI D-School! Wir freuen uns auf die Zusammenarbeit!

Über Jen Tzen Tan:

Jen Tzen Tan hat als Innovationsberater und Design Stratege beim Beratungsunternehmen boardofinnovation in Belgien gearbeitet. Davor war er für mehrere Jahre Design Thinking-Programm-Manager bei unserer Partner D-School Genovasi Malaysia und hat Erfahrung als Account Manager und Berater im Bereich Branding und Wirtschaftsprüfung. Jen Tzen hat einen Abschluss in Business and Commerce von der Monash Universität.