Global Design Thinking Week "Human-Centered Design and Strategic Futures"
Wie kann der Verkehr in Potsdam effizienter, nachhaltiger und bequemer gestaltet werden? Mit dieser Frage beschäftigten sich 50 Teilnehmer*innen aus 17 Ländern während unserer Global Design Thinking Week „Human-Centered Design and Strategic Futures“, die vom 12. bis 18. September an der HPI D-School stattfand.
Wie viele Städte hat auch die brandenburgische Hauptstadt ein Problem mit ausgelastetem Verkehr. Die Potsdamer Innenstadt kann zum Beispiel nur über zwei Brücken erreicht werden, was besonders in der Hauptverkehrszeit zu Staus und verlängerten Fahrzeiten führt.
Während unserer Global Design Thinking Week bekamen unsere internationalen Design Thinking-Teams die Aufgabe, innovative Mobilitätskonzepte für die Stadt Potsdam zu entwickeln, die sowohl in der nahen als auch in der fernen Zukunft funktionieren können. Die Lösungen sollen helfen den Verkehr zu reduzieren, CO-2-Emissionen zu verringern und gleichzeitig den Komfort für alle Verkehrsteilnehmer*innen erhöhen.
Mobilität in der Stadt der Zukunft
An den ersten zwei Tagen der Workshop-Woche führten die Teams eine umfassende Recherche zum Thema der Design Challenge durch. Sie werteten Daten und Umfragen zur Verkehrssituation in Potsdam aus und führten Experten-Interviews. Diese Erkenntnisse fassten die Studierenden zusammen und entwickelten aus ihnen Personas, typische Nutzer*innen, für deren Problem wir eine Lösung finden wollen. Nach der Anwendung verschiedener Brainstorming-Methoden, dem Bauen von Prototypen und dem Testen dieser Prototypen mit realen Nutzer*innen, stellten die Teams ihre Lösungsideen vor.
Ein Team schlug vor, dass die Stadt Potsdam Unternehmen fördern sollte, die ihren Mitarbeiter*innen ermöglichen, mehr von zu Hause zu arbeiten. Der Verkehr könnte außerdem vor allem in der Rush Hour durch einen späteren Schulbeginn oder den Einsatz von Schulbussen entlastet werden.
Viele der vorgestellten Ideen zeigten Alternativen zum Autofahren auf und gaben Denkanstöße, um öffentliche Verkehrsmittel attraktiver zu machen. Eine App, mit der man Plätze in Bussen und Bahnen reservieren kann, wäre zum Beispiel hilfreich für Eltern oder Rollstuhlfahrer*innen.
Andere Teams präsentierten noch futuristischere Ideen. Um Wege zu reduzieren und die Innenstadt weitgehend autofrei zu machen, sollen beispielsweise multifunktionale Häuser entwickelt werden. In diesen sollen sowohl Büros und Kitas als auch Supermärkte zu finden sein, damit Stadtbewohner*innen weniger pendeln müssen und so viel Zeit sparen können.
Die Ideen der Design Thinking-Teams geben der Stadt Potsdam spannende Impulse für die Entwicklung innovativer und zukunftsfähiger Mobilitätskonzepte.
Unterstützung durch ein internationales Coaching-Team
Die Global Design Thinking Week war zusätzlich wieder Anlass für die internationale Design Thinking-Community, um sich auszutauschen und voneinander zu lernen. Dazu reisten im Rahmen des Coaches Exchange-Programms der Global Design Thinking Alliance (GDTA) Coaches von der d.school Malaysia, der d-school Kapstadt, der Penn State University und der American University in Cairo nach Potsdam. Das internationale Coaching-Team begleitete und unterstützte die zehn Design Thinking-Teams während der gesamten Workshop-Woche.
Die nächste Global Design Thinking Week findet im März 2020 statt.
Fotos: Anja Harnisch / HPI School of Design Thinking