21.10.2021

Neu im HPI D-School Team: Herzlich Willkommen Angela Galeano Colonia

Wir freuen uns sehr Angela Galeano Colonia als neue Programmleiterin an der HPI D-School zu begrüßen. Zusammen mit unserer akademischen Direktorin, Dr. Claudia Nicolai, und den weiteren Program-Leads, María-José Juárez, Sherif Osman, Jen Tzen Tan und Dr. Martin Schwemmle, leitet und gestaltet sie unsere akademischen Design Thinking-Programme für Studierende und Absolvent:innen. Vor ihrem Wechsel an die HPI D-School arbeitete Angela als selbstständige Projektmanagerin und Beraterin für Innovationen im öffentlichen Sektor. Um mehr über ihren Hintergrund und ihre Erfahrungen mit Design Thinking zu lernen, haben wir ihr ein paar Fragen gestellt.
 

Angela Galeano Colonia


Hallo Angela, herzlich Willkommen an der HPI D-School! Dein akademischer Werdegang startete mit einem Studium in Anthropologie und Politikwissenschaft. Wie bist du mit Design Thinking in Berührung gekommen und welche Rolle hat der innovative Ansatz in deiner Arbeit bisher gespielt?

Als ich 2012 meinen Bachelor-Abschluss gemacht habe, wusste ich, dass ich mehr als nur Forschung in der Anthropologie betreiben möchte. Also habe ich versucht, meine ethnografischen Fähigkeiten für das Allgemeinwohl einzusetzen und anzuwenden. Ich hatte dann die Chance, bei einem US-amerikanischen Startup-Unternehmen einzusteigen, das gerade seine Tätigkeit in Kolumbien aufgenommen hatte. Das Startup-Team arbeitete nach der neuen Methodik "Design Thinking" und ich habe vom ersten Tag an eine sehr praktische Einführung in die Entwicklung von nutzerorientierten Dienstleistungen und Produkten bekommen!

Nachdem ich diese Stelle verlassen hatte, habe ich es mir zum Ziel gemacht, den Spaß an der innovativen Entwicklung von Projekten an jedem meiner Arbeitsplätze mitzunehmen. Ich habe gelernt, agiler zu arbeiten, Brainstorming-Methoden anzuwenden, visuell ansprechende Präsentationen zu entwerfen und Informationen so zu verdichten, dass sie für Menschen relevant und zugänglich sind.

Nach deinem Master in Public Policy an der Hertie School of Governance hast du diverse Projekte insbesondere im öffentlichen Sektor geleitet und beraten. Mit welchen Herausforderungen wurdest du als Spezialistin für öffentliche Innovation konfrontiert?

Die Herausforderungen bei Innovationen im öffentlichen Sektor sind vielfältig. Für mich beginnt sie jedoch mit der Spannung zwischen dem Wissen, was man tun sollte, und den Risiken, die mit der Einführung von etwas Neuem verbunden sind. In jedem großen Unternehmen, aber vor allem im öffentlichen Sektor, wird Risiko sehr negativ wahrgenommen. Die Leute haben Angst, dass man ihnen ein Fehlverhalten vorwirft oder, dass sie versagen, was ihre Karriere zerstören würde. Deshalb setze ich mich leidenschaftlich für die Entwicklung von Innovationsfähigkeiten ein, vor allem in komplexen Zusammenhängen, damit wir alle nach und nach von einem Mentalitätswandel profitieren können.
 

Angela Galeano Colonia


Du hast zum Beispiel bei der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) in Frankreich, dem kolumbianischen Bildungsministerium, der französischen Botschaft und bei Social Impact Startups in zum Beispiel Bogota und Paris gearbeitet. Warum hast du dich entschieden nach Deutschland zu kommen und welche beruflichen Erfahrungen konntest du hier sammeln?

Ich bin dank eines Stipendienprogramms nach Deutschland gekommen, das sowohl von der kolumbianischen Regierung als auch vom DAAD finanziert wurde. Der Hauptgrund war, einen Master in Public Policy zu machen, um meine Karriere voranzubringen. Aber von Anfang an wollte ich Design und Politik miteinander verbinden, um eine nutzerorientiertere Entscheidungsfindung in der Politik zu fördern. Doch das hat damals noch keine Universität angeboten! Ich hatte jedoch eine klare Vorstellung und habe mit einem Karrierecoach gesprochen, der mir geraten hat, mich an der HPI D-School zu bewerben. Der Rest ist Geschichte. Ich bin länger als erwartet in Deutschland geblieben und hatte die Möglichkeit deutsche, kolumbianische und internationale Organisationen zu beraten, die von den Vorteilen des Design-Thinking-Ansatzes überzeugt sind und insbesondere ihre Mitarbeiter:innen darin schulen, wie sie ihn in ihrem Alltag anwenden können.

Von 2019-2020 hast du den Basic und Advanced Track absolviert, weshalb du unsere Design Thinking-Programme bereits als Teilnehmerin kennst. Wie hast du die Zeit an der HPI D-School als Studentin in Erinnerung? Gibt es Ideen oder Projekte, die du als Programmleiterin besonders vorantreiben möchtest?

Wie ich bereits sagte, bin ich nach Deutschland gekommen, um einen Master-Abschluss zu machen. Aber dank des Netzwerks, das ich an der HPI D-School aufgebaut habe, bin ich länger geblieben. Ich habe hier ein freundliches und internationales Umfeld vorgefunden, in dem ich geschätzt wurde, weil ich ich selbst bin. Es ist eine Herausforderung, sich selbst zu vermarkten, wenn man ein gemischtes Profil hat: Politikumsetzung, Projektmanagement, Coaching, anthropologische Analyse, eine Leidenschaft für Grafikdesign ... aber hier haben die Leute es verstanden und mir klargemacht, dass ich das Potenzial habe, all das zu vermischen, Menschen zu helfen und damit meinen Lebensunterhalt zu verdienen!

Ich liebe die Freund:innen und Bekannten, die ich hier gefunden habe. Sie sind meine liebsten Menschen auf der Welt: reflexiv, agil, lustig, motiviert und hart arbeitend.

Ich würde gerne die Bedeutung eines guten Projektmanagements weiter vorantreiben und zeigen, wie Design Thinking die Teamdynamik erheblich verbessern kann. Außerdem möchte ich eine lebenszentrierte Perspektive einnehmen, die die Studierenden dazu bringt, über die Schönheit der Vielfalt nachzudenken. Und ich würde gerne den Gedanken aufgreifen, dass unsere Projekte, Dienstleistungen und Ideen zu einem größeren öffentlichen Nutzen beitragen sollten.

Vielen Dank und noch einmal herzlich willkommen in unserem Team. Wir freuen uns darauf, mit dir zusammenzuarbeiten.

Über Angela Galeano Colonia:

Angela ist seit Sommer 2021 als Program Lead an der HPI D-School tätig. Ihr Hauptinteresse gilt dem Einsatz von Design Thinking zur Förderung von Change Management, digitaler Transformation und dem Aufbau glücklicherer Teams. 

Ihr Bildungshintergund liegt in Anthropologie und Politikwissenschaft. Darüber hinaus hat sie einen Master in Public Policy und ein Zertifikat der HPI School of Design Thinking. Was ihr jedoch über diese Titel hinaus Spaß macht, ist die Unterstützung von Innovationsprozessen in verschiedenen Sektoren. 

Zuvor arbeitete Angela mehr als acht Jahre lang an der Skalierung von menschenzentrierten Initiativen in großen Organisationen wie dem kolumbianischen Bildungsministerium, der Direktion für Bildung und Qualifikationen der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD), der Deutschen Welle und Social-Impact-Start-ups in Bogota, Paris und Berlin. 

Angelas Muttersprache ist Spanisch, außerdem spricht sie fließend Englisch und Französisch, singt gern auf Portugiesisch und kämpft jeden Tag mit Stolz in der deutschen Sprache. Als begeisterte Netzwerkerin freut sie sich über eine Kontaktaufnahme auf LinkedIn oder Twitter.

Fotos: Jana Legler / HPI School of Design Thinking