15 Jahre Design Thinking am HPI – das wurde vom 15. bis zum 16. September mit einer großen hybriden Design Thinking ImpAct Conference zusammen mit über 360 Teilnehmenden aus aller Welt und mehr als 80 Speaker:innen gefeiert. Im Mittelpunkt der zweitägigen Konferenz standen die vielseitigen Anwendungsmöglichkeiten von Design Thinking in den unterschiedlichen Bereichen von Gesellschaft und Wirtschaft, aber auch die Weiterentwicklung und Zukunft des Innovationsansatzes.

Der Innovationsansatz Design Thinking ist längst in Wissenschaft und Wirtschaft etabliert, dabei ist er in Deutschland und Europa erst 15 Jahre jung. Seine Erfolgsgeschichte startete 2007 mit der Gründung der HPI School of Design Thinking in Potsdam.

Wie es dazu kam, dass Hasso Plattner nach dem Vorbild der Stanforder d.school die HPI School of Design Thinking in Potsdam, kurz D-School, gründete, beschrieb Dr. Stephanie Ullrich von der Hasso Plattner Foundation zu Beginn der Konferenz.

Sehr schnell entwickelte sich diese unter der Leitung von Professor Ulrich Weinberg zu Europas führendem Bildungs- und Forschungszentrum in diesem Bereich. Mehr als 3.000 Studierende haben seither mit dem Innovationsansatz am HPI innovative Lösungen für Probleme entwickelt und der Weiterbildungsanbieter HPI Academy hat mehr als 10.000 Professionals ausgebildet. 

In inspirierenden Keynote-Präsentationen, Podiumsdiskussionen und zahlreichen interaktiven Workshops drehte sich über zwei Tage alles um Design Thinking: Wie das Mindset die Arbeit und Strukturen in Unternehmen ganz unterschiedlicher Branchen verändern und die Innovationskraft steigern kann. Warum das Arbeiten in interdisziplinären Teams zu besseren Ergebnissen führt, den Unternehmergeist fördert und zu Firmengründungen inspiriert. Oder wie Design Thinking dabei helfen kann, große gesellschaftliche Probleme oder Blockaden zu lösen. All diese Themen wurden anhand von Beispielen diskutiert, etwa wie die Digitalisierung des Gesundheitswesens in Deutschland schneller vorangetrieben werden könne.

Das HPI und seine angehenden IT-Ingenieurinnen und -Ingenieure hätten von Design Thinking in vielfacher Hinsicht profitiert, sagte HPI-CEO Professor Christoph Meinel. Statt sich bei der Softwareentwicklung nur auf technische Aspekte zu konzentrieren, spielten beispielsweise die Bedürfnisse der künftigen Nutzerinnen und Nutzer schon von Beginn an eine zentrale Rolle im Entwicklungsprozess. Mit Design Thinking habe sich die Softwareentwicklung eindeutig verbessert.

HPI-CFO Dr. Marcus Kölling betonte die Bedeutung von Design Thinking auch im Hinblick auf einen in Europa in vielen Bereichen dringend benötigten Wandel. Design Thinking könne helfen, notwendige Transformationen schneller voranzutreiben. Insbesondere im Bereich Bildung und Schule sehe er großes Potenzial.

Wie stark sich der Design-Thinking-Ansatz in den letzten 15 Jahren bereits weiterentwickelt hat, erklärte Dr. Claudia Nicolai, akademische Direktorin der D-School, anhand von Beispielen aus der Wirtschaft. Wurde der Ansatz ursprünglich vor allem in der Wirtschaft dazu eingesetzt, innovative Produkte und Dienstleistungen zu entwickeln, sei man heute offen gegenüber allen anderen gesellschaftlichen Bereichen. Es gehe vielmehr um „a general mindshift to change“.

Das gelte auch international, sagte der Leiter der D-School, Professor Ulrich Weinberg. Erst beim 10-jährigen Jubiläum vor fünf Jahren habe man mit einigen Partnereinrichtungen die Global Design Thinking Alliance (GDTA) gegründet. Das wachsende internationale Netzwerk von Design Thinking-Schulen, die Design Thinking lehren, erforschen und weiterentwickeln und die immer größer werdende Design Thinking-Community seien ein weiterer Beleg für den wichtigen Impact, den Design Thinking weltweit habe.

Die "Design Thinking ImpAct Conference" ist Teil des diesjährigen "Global Design Thinking Festivals". Neben der Konferenz in Potsdam veranstalten die HPI D-School, die Hasso Plattner d-school Africa und die Global Design Thinking Alliance (GDTA) vom 8. September bis 14. Oktober die Global Design Thinking Challenge und vom 12. bis 14. Oktober 2022 das d.confestival in Kapstadt.

Fotos: Jana Legler und Anja Harnisch