28.03.2022

Global Design Thinking Workshop: Mit innovativen Ideen Plastikmüll reduzieren

Im März 2022 veranstaltete die HPI D-School in Kooperation mit der Initiative Autonomous River Cleanup den Global Design Thinking Workshop „Designing for Global Impact“. 37 Studierende aus 12 Ländern arbeiteten zusammen mit einem internationalen Coaching-Team an einer Design-Herausforderung zur massiven Umweltverschmutzung durch Plastikmüll.

 

Group Finals

 

Die Verschmutzung durch Plastik ist ein allgegenwärtiges Problem, das Gemeinschaften auf der ganzen Welt betrifft. Im Durchschnitt gelangen jährlich eine Million Tonnen Plastikmüll über die Flüsse in die Ozeane. Wie können wir die Menschen dazu ermutigen, die Verschmutzung zu stoppen und Kunststoffe aus der Natur zurückzuholen? Und wie können wir Plastikmüll sinnvoll verwerten?

Beim GDTW im März 2022 stellten sich sechs Design Thinking-Teams dieser Herausforderung im Rahmen der Ziele für nachhaltige Entwicklung der Vereinten Nationen. Der methodische Fokus des Workshops lag darauf menschenzentrierte Lösungen zu entwickeln, die auch Antworten darauf finden, wie gesellschaftlicher Wandel auf Systemebene geschehen kann.

Während drei intensiven Workshop-Wochen entwickelten die Studierendenteams Ideen für das globale Problem der Verschmutzung durch Plastikmüll. Dabei legten sie auch einen Schwerpunkt darauf zu untersuchen, wie ihre Lösungsvorschläge in verschiedene lokale Kontexte übersetzt werden können, um einen positiven Effekt zu kreieren.

 

Kreative Ideen für die Reduzierung von Plastikmüll 

Einige der Teams entwickelten Prototypen für Apps, die beispielweise zu ‚Müll‘-Challenges einladen, um die unmittelbare Nachbarschaft sauber zu halten. Auf spielerische Art und Weise zeigt die App Nutzer:innen so Möglichkeiten auf, um das Vermüllen zu reduzieren und die vorhandenen Mülleimer effektiv zu nutzen.

Eine weitere App-Idee bietet die Option persönliche Einkaufslisten hochzuladen, um die nachhaltigsten Alternativen von gesuchten Produkten in der Nähe aufzuzeigen.

Außerdem ist die Idee für eine App entstanden, die Haushalte belohnt, die außergewöhnlich ordentlich recyceln. So könnten in der Nachbarschaft Anreize für eine korrekte Mülltrennung geschafft werden.

Um aufzuzeigen, wie viel Plastikmüll bei einem einzigen Einkauf entsteht und wie dieser vermieden werden kann, konstruierte ein Team einen „Plastik Kassenzettel“, welcher an Supermarktkassen eingesetzt werden kann.

Ein weiteres Team konzentrierte sich auf die Plastikreduktion bei Essenslieferungen und entwickelte die Idee für eine Integrierung, welche Liefer-Apps mit einem Abholservice die Möglichkeit bieten könnte, Essen in nachhaltigen Verpackungen zu liefern.

Eine anderer Prototyp, um das Thema Nachhaltigkeit und Plastikreduktion weiter in den gesellschaftlichen Fokus zu stellen, ist ein Videospiel, das eine dystopische Zukunft im Jahr 2072 zeigt. Nutzer:innen könnten zwischen dieser und der heutigen Realität wechseln und aktiv lernen, welchen zukünftigen Effekt bestimmte heutige Maßnahmen haben.

In eine ähnliche Richtung geht die Idee eines Teams Produktkäufe, ähnlich wie Flüge, kompensieren zu können und dabei sowohl die entstandene Verschmutzung aufzuzeigen als auch eine Möglichkeit zu bieten den ökologischen Fußabdruck zu reduzieren.

Über die Idee hinaus erwachsene Menschen in ihrem Konsum zu sensibilisieren, setzte ein Studierendenteam mit seinem Konzept früher an und schlägt vor mit den „Geschichten des Müllmonsters“ bereits Kinder auf Mülltrennung und Plastikreduzieren aufmerksam machen. Die grundlegende Idee hierbei ist, eine ganze Generation umweltbewusst zu erziehen.

 

GDTWA Prototype

 

Vielen Dank an unseren Projektpartner Autonomous River Cleanup für diese wichtige Design-Herausforderung! Autonomous River Cleanup ist eine von Studierenden ins Leben gerufene und vom Robotic System Lab der ETH Zürich unterstützte Initiative, die darauf abzielt, Innovation und Technologie zur Verbesserung von Abfallsammlung und Recycling einzusetzen.

Wir danken unseren Studierendenteams und Coaches für ihre engagierte Teilnahme in schwierigen Zeiten.

 

Über die Global Design Thinking Workshops 

In den Global Design Thinking Workshops (GDTW) erleben Teilnehmende Design Thinking nicht nur als einen Prozess dieses lebenszentrierten Ansatzes, sondern setzen sich in multidisziplinären Teams auch mit komplexen Innovationsproblemen und einer kreativen Denkweise auseinander. Wir bieten drei verschiedene Workshops mit jeweils einem Schwerpunktthema an, das wir vertiefen: 01 Strategic Design: From Human-Centered Design to Strategic Futures, 02 Designing for Global Impact, 03 Teamed Leadership. Wir verbinden die Arbeit an einem konkreten Innovationsprojekt mit der Reflexion eines spezifischen Themas. Unser Lernansatz basiert auf dem Konzept des problemorientierten Erfahrungslernens. Wir setzen diesen Ansatz als projektorientierten Kurs um, in dem die Teilnehmenden mit einer Partnerorganisation (NPOs und NGOs, Großunternehmen, KMUs, junge Start-ups, soziale Organisationen und öffentliche Einrichtungen) zusammenarbeiten.