Ein Gespräch zu Design Thinking und Nachhaltigkeit mit dem Architekten Van Bo Le-Mentzel am 29.04.2024, 16:30 Uhr, D-Space im Hauptgebäude des HPI in Potsdam.
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Design Thinking und Nachhaltigkeit
Design Thinking entwickelt sich ständig weiter. Dort, wo früher der einzelne Nutzer im Zentrum der Methode Design Thinking stand, weitet sich heute der Blick. Längst ist klar: Wenn wir in der Entwicklung von Innovationen die Grenzen unserer natürlichen Ressourcen nicht fest in den Blick nehmen, wird unser Planet in absehbarer Zeit erschöpft zurücksinken und alle Viere von sich strecken. Anzeichen dafür sind heute schon mehr als deutlich.
Es geht im Design Thinking heute darum, die Bedürfnisse der Nutzer zwar als wichtige Impulse des Verstehens und Einfühlens mit aufzunehmen, die Problemstellung, für die eine Lösung im Rahmen des Design Thinking Prozesses gesucht wird, muss sich jedoch wesentlich in Bezug auf die Grenzen des Planeten und mögliche lebenswerte Zukunftsvisionen definieren – von nutzerzentriertem Design, über lebenszentriertes Design hin zu strategisch wirksamen Zukunftsvisionen.
Eine Annhäherung an das Thema Nachhaltigkeit
Doch wie nähert man sich diesem komplexen Thema der Nachhaltigkeit in Innovationsprozessen an? Unser neues Programmformat der Design Thinking Studios soll einen Beitrag zur Erhellung komplexer Problemfelder leisten und zeigen, wie diese in Lösungsfindungen integriert werden können. Ein Baustein hin zu diesem Ziel: die D-Talks. Darunter verstehen wir Gespräche in Studioatmosphäre mit Personen, die sich zum Beispiel im Feld der Nachhaltigkeit verdient gemacht haben – inspirierend, engagiert und vor allem visionär. Das Studiogespräch mit dem Architekten und Visionär Van Bo Le-Mentzel bildet den Auftakt zu den D-Talks. Unser Design Thinking Coach Jochen Nünning leitet durch das Gespräch.
Der Auftakt zu den D-Talks
Angefangen hat es für Van Bo Le-Mentzel mit dem Projekt Harz IV Möbeln. Er studierte Architektur an der Berliner Hochschule für Technik. Durch Zufall belegt er einen Wochenendkurs „Tischlerei“ an der Volkshochschule Berlin, wo er die Idee zu seinem ersten Produkt hat – der „24 Euro Stuhl“ aus weitgehend nachhaltigen Materialien. Bekannte Design Koryphäen des Bauhauses inspirieren ihn für das Design der daraus folgenden Kollektion.
Seinen Blick auf Nachhaltigkeit führt Van Bo Le-Mentzel konsequent weiter: 2017 stellt er im Rahmen des Bauhaus Campus Berlin die „100 Euro Wohnung“ vor. Diese hat gerade mal 6,4 qm. Es geht Le-Mentzel nicht darum, dass Menschen auf kleinstem Raum wohnen sollen. Ihn beschäftigen andere Fragen: „Wo soll es angesichts der planetaren Grenzen hinführen, wenn wir weiterhin so viel Wohnraum konsumieren (45-46 qm/Person in Europa)?“ Und wenn der Wohnraum kleiner werden muss: „Wie kann man ein demokratisches Miteinander bauen und konstruieren?“ Für Van Bo Le-Metzel heißt also Nachhaltigkeit auch explizit, sich über soziales Miteinander Gedanken zu machen.
Van Bo Le-Mentzel war 2017 bereits Gast an der d-school im Rahmen des d.confestivals. Wir freuen uns, den Austausch mit ihm in der lockeren Studio-Atmosphäre der D-Talks weiterzuführen.