Mobilität der Zukunft

Design-Challenge: Entwickle ein Mobilitätspaket für Geschäftsreisende, die die Bequemlichkeit  von Dienstwagen schätzen

 

Projektpartner: Deutsche Bahn

 

Mobilität verändert sich. Digitalisierung, Urbanisierung, Carsharing und Klimawandel sind Megatrends, die auch im Bereich Mobilität eine immer größere Rolle spielen und ein Umdenken erfordern. Die Mobilität der Zukunft muss intelligenter, vernetzter und flexibler sein, denn die Bedürfnisse der jungen Generation haben sich längst geändert. Wichtiger als Statussymbole wie ein Dienstwagen, sind ein ausgeglichenes Leben und persönliche Entwicklungsmöglichkeiten: Sabbatical statt Gehaltserhöhung, BahnCard 100 anstatt Dienstwagen. Um Nachwuchskräften etwas bieten zu können, müssen Arbeitgeber kreative Alternativen entwickeln. Vor allem in Großstädten kann man mit einem Firmenwagen immer weniger Mitarbeiter begeistern – Parkplatzsuche und Stau wirken da eher demotivierend.

Dichter Stadtverkehr
Bahnverkehr

Die Idee: Das „Mobilitätsbudget“

 

Um auf die neu entstandenen Bedürfnisse in Sachen Mobilität zu reagieren, entwickelt die Deutsche Bahn  flexible Mobilitätlösungen als Alternative zum klassischen Firmenwagen. Doch wie kann solch ein Konzept umgesetzt werden? Welche ganz individuellen und oftmals emotional getriebenen Bedürfnisse und Präferenzen von Geschäftsreisenden und Nutzern von Dienstwagen sind zu berücksichtigen? 
Zur Beantwortung dieser Fragen hat die Deutsche Bahn ein Studententeam der HPI School of Design Thinking beauftragt. Zunächst starteten die Studierenden eine intensive Recherchephase,  in der sie Interviews führten mit Besitzern von Dienstwagen, Carsharing-Nutzern, Mobility Managern von Großkonzernen sowie Mitarbeitern der Deutschen Bahn. Sie simulierten Geschäftsreisen, fuhren mit unterschiedlichen Zügen quer durch Deutschland und besuchten DB Lounges. Das Ergebnis der Untersuchung ergab Folgendes: Der Kunde will die Wahl haben. Er hat ein hohes Bedürfnis nach Bequemlichkeit, Verlässlichkeit und Flexibilität wenn es darum geht von A nach B zu kommen.

Projektteam Mobilität der Zukunft
Icons Transportmittel

Transport on demand

 

Entstanden ist „Mobility Promise“, eine Mobilitäts-App, die die Kombination verschiedener Transportmitteln ermöglicht – Auto, öffentliche Verkehrsmittel und Fahrrad. Individuelle Einstellungen wie persönliche Präferenzen bei der Auswahl des Verkehrsmittels und tägliche Routen ermöglichen speziell auf den Nutzer zugeschnittene Lösungen. So kann beispielsweise jeden Morgen zu einer festgelegten Uhrzeit ein Auto für den täglichen Weg zur Arbeit reserviert werden. Die App ist intelligent und schlägt proaktiv alternative Fortbewegungsmöglichkeiten bei spontanen Planänderungen vor. Ist beispielsweise kein Car-Sharing-Auto verfügbar, wird ein Leihwagen gebucht. Im Falle eines Zugausfalls wird zur Fortsetzung der Reise automatisch ein Taxi gerufen. Das Fahrradmodul umfasst zudem nicht nur die Leihfunktion, sondern auch einen Reparaturservice. Ist ein Rad defekt, kann es überall abgestellt werden und wird nach der Reparatur an den gewünschten Ort weitertransportiert. Durch die Kombination diverser Transportmöglichkeiten ist der Nutzer nicht nur auf ein Verkehrsmittel festgelegt, sondern kann flexibel zwischen mehreren Möglichkeiten wählen – ganz spontan anpassbar auf seine sich täglich ändernden Bedürfnisse. 

 

Die Erkenntnisse der Challenge und wichtige Aspekte der Mobility Promise haben entscheidend zur Weiterentwicklung der Idee beigetragen: „Das Element der interdisziplinären kollaborativen Entwicklung von Lösungen haben wir aufgegriffen und setzen es in der Netzwerkinitiative driversity (driversity.de) um. Ein wichtiger Impuls zu driversity ist durch die Challenge entstanden“, so Michael Birk, Leiter Strategisches Kunden- und Projektmanagement der Deutschen Bahn.


Die Idee einer Mobilitäts-App, die Mitarbeitern im Nahverkehr einen budgetbasierten Zugang zu ÖPV, Car- und Bikesharingangeboten für die private Mobilität schaffen soll, wird aktuell in einem ersten Testmodell verfolgt. Das Ende des Dienstwagens ist damit sicherlich bald eingeläutet.