99/7 - Trierer Symposium Elektronisches Publizieren
Das Institut für Telematik in Trier veranstaltete
vom 25. - 26. März 1999 in Zusammenarbeit mit dem Wissenschaftlichen Zentrum für Elektroni-sches Publizieren (WEP) das Trierer Symposium Elektronisches Publizieren. Die Leitung des Symposiums oblag Univ.-Prof. Dr. sc. Christoph Meinel, dem Direktor des Instituts für Telematik.
Das Symposium hatte die Programmschwerpunkte Bibliotheken, Verlagswesen, Retrodigitalisierung und Geschäftsmodelle. Zu allen Programmschwerpunkten waren führende Experten als Referenten eingeladen. Mit der Veranstaltung wurde ein Forum geschaffen, in dem Vertreter der Forschung und Entwicklung und Praktiker aus Verlagswesen und Wirtschaft
über die Potentiale der modernen Informations- und Kommunikationstechnik im Bereich des Elektronischen Publizierens referieren und diskutieren konnten.
Die Vorträge und Diskussionen befaßten sich zum einen mit grundlegenden Überlegungen. So referierte Prof. Dr. Albert Endres von der TU München zum Thema "Elektronisches Publizieren und Digitale Bibliotheken als aktuelle Beispiele des Einsatzes neuer Medien",
Dr. Marianne Dörr von der Bayerischen Staatsbibliothek sprach über "Elektronisches Publizieren - eine neue Aufgabe für Bibliotheken?" und Berndt Dugall von der Stadt- und Universitätsbibliothek Frankfurt am Main ging auf die Fragestellung "Retrodigitalisierung und Beschaffung elektronischer Informationen als Bausteine der virtuellen Bibliothek" ein.
Zum anderen wurden aber auch Einblicke in interessante und hochaktuelle spezifische Anwendungen gewährt. Dr. jur. Dietlinde Munzel-Everling stellte Arbeiten zur digitalen Edition der Heidelberger Bilderhandschrift des Sachsenspiegels vor, eines der ältesten Rechtsbücher in deutscher Sprache, aufgezeichnet zwischen 1224 und 1235. Die digitale
Edition bietet u.a. das Faksimile mit Vergrößerungsmöglichkeiten. Dr. Ingelore Hafemann von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften referierte im Rahmen des selben Pogrammschwerpunkts über das Thema "Ägyptische Texte im Netz - Zur Digitalisierung und Erschließung des Archivs des Ägyptischen Wörterbuchs". Für die Schaffung eines Wörterbuchs der ägyptischen Sprache wurden zwischen 1897 und 1946 alle relevanten ägyptischen Texte als hieroglyphische Abschriften mit Übersetzung verzettelt. Das gesamte Material von 1,5 Millionen Zetteln wurde digitalisiert und unter ägyptologischen Gesichtspunkten indiziert. Über das Internet kann nun darauf zugegriffen werden. Im
Rahmen des Programmschwerpunkts Geschäftsmodelle resümierte Franz Josef Ebel von der Redaktion Handelsblatt Interaktiv aufschlußreiche Erfahrungen auf dem Gebiet "Content for Cash".
Zum Symposium steht eine Website mit den multimedial aufbereiteten Vorträgen der Referenten zur Verfügung:EP-Symposium
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