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CeBIT 02/01 - Arzt gibt Patienten künftig Röntgen-CD statt Bild mit

Benutzerfreundliches System auf CeBIT vorgestellt

Wohin bloß mit den vielen Röntgen- oder Ultraschall-Bildern? Das fragen sich Ärzte und Krankenhäuser, aber auch viele Patienten. Die Antwort darauf haben Forscher des Trierer Instituts für Telematik gefunden: Auf der CeBIT 2001 (23. bis 28. März in Hannover) präsentieren sie ein neuartiges, benutzerfreundliches System - die "Patienten-CD".

Institutsleiter Professor Christoph Meinel (46): "Künftig kann ein Arzt während einer Untersuchung medizinische Bilder in Sekundenschnelle problemlos auf eine CD-ROM brennen. Diese enthält auch ein Programm, das die Darstellung der Bilder auf jedem normalen PC mit einem gängigen Betriebssystem ermöglicht".

Das in Zusammenarbeit mit dem Trierer Krankenhaus der Barmherzigen Brüder entwickelte Verfahren vereinfacht nicht nur die Archivierung von Bildern aus Röntgen-, CRT-, MRT- und Ultraschall-Untersuchungen, sondern spart auch Kosten und macht einen einfachen und sicheren Datenaustausch möglich. "Interessierte Personen können ihre Patienten-CD mit nach Hause nehmen oder einem anderen Arzt vorlegen, die Bilder selbst betrachten, ja sogar Organe ausmessen und mit Lupe- und Zoom-Funktion die Darstellung verändern", erläutert der Trierer Telematik-Professor die Vorzüge des Systems.

Die digitalen Einzelbilder oder Bildserien werden auf der Patienten-CD im international anerkannten "DICOM 3"-Format gespeichert. Professor Meinel: "Durch ein spezielles Darstellungs-Programm, das auf der CD-Rom vorinstalliert ist, wird es überflüssig, zur Betrachtung an spezielle Computer-Arbeitsplätze zu gehen, die es nur in Krankenhäusern oder wenigen Arztpraxen gibt. Stattdessen kann jeder an seinem eigenen PC-Monitor die Bilder in hervorragender Qualität begutachten".

Das Trierer Institut für Telematik, ein 1998 gegründetes und mit der Fraunhofer-Gesellschaft verbundenes Spitzenforschungs-Zentrum, präsentiert auf der CeBIT außer der Patienten-CD auch "Smart Cards", die intelligenten und sicheren Nachfolger der Magnetkarten, das "Elektronische Studienbuch", das in der virtuellen Hochschule der Zukunft Zugangsbestätigungen, Leistungsnachweise und Rechnungsstellungen sicher verwaltet, sowie den "Lock Keeper", ein schleusenartig funktionierendes System, das Computer im Internet absolut sicher vor Hacker-Angriffen schützt und damit besser ist als die bisherigen "Firewalls".