04/02 - Erfinderpreis für die Internet-Sicherheitslösung
"Lock Keeper" des Instituts für Telematik
Trier. Für seine "Lock-Keeper" genannte Sicherheitslösung hat
das Trierer Institut für Telematik, Deutschlands Spitzenforschungseinrichtung
fürs Internet, den Erfinderpreis Rheinland-Pfalz bekommen. Er ist mit 2500 Euro dotiert. Wirtschaftsminister
Hans-Artur Bauckhage überreichte am Freitag mittag den Preis im Rahmen des
Erfinderforums in Mainz an Institutsdirektor Professor Christoph Meinel. Der
Preis wird von der Investitions- und Strukturbank Rheinland-Pfalz für
hervorragende Leistungen bei der Entwicklung neuartiger und wirtschaftlich
Erfolg versprechender Produkte und Verfahren vergeben. Auf diese Weise sollen
kreative und innovative Erfinder aus Rheinland-Pfalz öffentliche Anerkennung
finden.
Der patentierte Lock-Keeper des Instituts für Telematik ist ein neues
System gegen Hacker-Angriffe. Das wie eine Schleuse funktionierende System
schützt firmeninterne Computer im Internet sicherer vor unberechtigten externen
Zugriffen als sogenannte "Firewalls". Hackern wird mit dem Lock-Keeper dadurch
wirksam das Handwerk gelegt, dass niemals eine direkte physikalische Verbindung
des firmeneigenen Netzwerkes mit dem Internet zugelassen wird.
Institutsleiter Prof. Christoph Meinel (47): "Die Firewalls trennen das
interne Rechnernetz eines Unternehmens nicht von der Außenwelt, sondern analysieren
und filtern lediglich die übermittelten Datenpakete". Nach den Worten des
Trierer Telematik-Professors ist es deshalb nicht auszuschließen, dass durch
Software-Fehler, mangelnde Kenntnisse des Bedienungspersonals oder fehlerhafte
Konfiguration die Firewalls in ihrer Schutzfunktion gefährdet oder sogar außer
Kraft gesetzt werden.
"Unternehmen mit enorm hohen Sicherheitsbedürfnissen wie z.b. Banken
wollen mit diesem Restrisiko nicht leben. Unser patentiertes Schleusen-System
blockt deshalb alle Online-Attacken auf ein internes Rechnernetz durch physikalische
Sicherheitsvorkehrungen hundertprozentig ab", erklärt Prof. Meinel. Das in
seinem Institut entwickelte neue Verfahren sorgt dafür, dass die zwischen einem
Firmen-Intranet und dem Internet übermittelten Daten eine Schleuse passieren
müssen. Je nach Zustand der "Tore" findet der Informationsaustausch nur jeweils
mit einem der Rechner statt. Das wird physikalisch sicher gestellt. Während des
Aufenthalts in der Schleuse können die Daten je nach den Sicherheitserfordernissen
der Firma überprüft werden. Das braucht nicht lange zu dauern, sondern kann
blitzschnell geschehen.
Prof. Meinel: "Die Lock-Keeper-Lösung ist preiswert und einfach zu
konfigurieren. Sie erlaubt es auch solchen Unternehmen, die auf höchstmögliche
Sicherheit bedacht sind, ihre Rechner ins Internet zu integrieren. Der bisher
übliche aufwendige Datentransport per Speichermedien kann aufgegeben werden".