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CeBIT: Lästige Fahrtenbuchführung

erledigt Handheld-Computer mit Satellitendaten automatisch

Hannover. Das Trierer Institut für

Telematik,

Deutschlands Spitzenforschungs- und

Entwicklungszentrum fürs Internet , präsentiert auf der

CeBIT 2002 (Halle 11, Stand A15) eine große Erleichterung

für jeden, der die Kosten für Autofahrten abrechnet: die

automatische Fahrtenbuchführung per Handheld. Exemplarisch

für den Palm haben die Trierer Telematik-Tüftler jetzt

ein mit Daten aus dem Global Positioning-System GPS arbeitendes

Programm entwickelt. Es ermittelt die meisten Daten einer Autofahrt

automatisch. Umständliche und zeitraubende manuelle Eingaben

entfallen. Die Daten können problemlos auf Computer

überspielt und von dort zur Vorlage beim Finanzamt ausgedruckt

werden.

Institutsdirektor Professor Christoph Meinel (47) schildert die

Vorteile des neuen Verfahrens so: "Zwar gibt es bereits einige

Fahrtenbuch-Programme, aber die Nutzer mussten bislang immer erst

selbst die Tachometer-Daten ablesen und dann zusammen mit

zahlreichen anderen wichtigen Informationen manuell eingeben. Diese

Vorgehensweise war vielen Autofahrern so unbequem, dass sie dem

Finanzamt kein Fahrtenbuch vorlegten, sondern die für sie

ungünstigere Pauschalversteuerungs-Lösung wählten.

Unsere automatische Fahrtenbuchführung für Palm-Nutzer

reduziert solche manuellen Eingaben auf das Minimum". Nach Meinels

Angaben ist die Nutzung des elektronischen Fahrtenbuchs durch

verschiedene Fahrer möglich. Leicht könne zwischen

dienstlichen und privaten Fahrten unterschieden werden.

Und so funktioniert das Verfahren: Zu Beginn der

Fahrt drückt der Nutzer auf "Start". Das elektronische

Fahrtenbuch zeigt ihm das aktuelle Datum und die Uhrzeit. Als

Startort-Angabe wird das Ziel des letzten Eintrags vorgeschlagen,

als Kilometerstand der zuletzt gespeicherte Wert. Diese in einem

Formular erscheinenden Angaben können vom Anwender manuell

geändert werden. Nach Fahrt-Ende tippt der Nutzer auf "Stopp".

Es öffnet sich ein neues Formular mit der aktuellen Datums-

und Zeitangabe. Mit den vom GPS-Empfänger gelieferten Daten

ermittelt das elektronische Fahrtenbuch nun automatisch den

Kilometerstand bei Fahrt-Ende und das Reiseziel. Manuell

müssen nur noch der Fahrername eingegeben (vorgeschlagen wird

zunächst immer die Angabe des letzten Eintrags) und der

Fahrtzweck ausgewählt werden.

Die im Handheld gespeicherten Fahrtenbuch-Daten kann

der Nutzer bei der nächsten Synchronisation auf den PC

übertragen. Vom PC aus können die Daten dann mit der

mitgelieferten Software betrachtet und zur Vorlage beim Finanzamt

ausgedruckt werden. Weil das Programm zum Betrachten und Ausdrucken

der Fahrtenbuch-Daten in der Programmiersprache Java geschrieben

wurde, funktioniert es Plattform unabhängig, harmoniert also

mit den meisten PC-Betriebssystemen. Zu einem Trick griffen die

Trierer Wissenschaftler übrigens bei der Umsetzung der

GPS-Koordinaten in Ortsnamen: Da dies eine größere

Datenbank benötigt, als sie das Palm-System speichern kann,

zeigt das elektronische Fahrtenbuch zunächst nur

Großstädte automatisch an. Da aber die Geo-Daten der

kleineren angefahrenen Orte ebenfalls gespeichert werden, lernt das

Programm automatisch die neuen, vom Fahrer manuell ergänzten

Ortsnamen. Vermarktungspartner ist die Essener "Softwareschmiede"

ITMS AG (www.dicomzip.de).