05/02 - Elektronisches Fahrtenbuch nimmt Autofahrern die
lästige Handarbeit ab - Entwicklung Trierer Forscher
Trier. Deutschlands Spitzenforschungs- und Entwicklungszentrum
fürs Internet, das Institut für Telematik, hat zur CeBIT
2002 (13. bis 20. März, Halle 11, Stand A15) eine große
Erleichterung für vielreisende Autofahrer angekündigt:
die automatische Fahrtenbuchführung per Handheld-Computer.
Weitere neue praxisgerechte und anwenderfreundliche
Hightech-Lösungen aus Trier sind ein digitaler
Zeitstempelservice als elektronischer Nachfolger des
Posteingangsstempels, ein revolutionäres
Komprimierungsprogramm, das die Übermittlung medizinischer
Bilder übers Internet bis zu zehnmal schneller macht, sowie
eine Schleusen-Lösung, die Firmencomputer hundertprozentig
gegen Online-Attacken von Hackern abschottet - und damit
sicherer ist als die klassischen "Firewalls".
Für vielreisende Nutzer eines Handhelds mit dem
Betriebssystem PalmOS haben die Trierer Telematik-Tüftler
jetzt ein elektronisch geführtes, vom Global
Positioning-System GPS unterstütztes Fahrtenbuch entwickelt.
Es ermittelt die meisten Daten einer Autofahrt automatisch.
Lästige, umständliche und zeitraubende manuelle Eingaben
entfallen. Die Daten können problemlos auf Computer
überspielt und von dort zur Vorlage beim Finanzamt ausgedruckt
werden.
Für den klassischen Post-Eingangsstempel im
Büro stellen die Telematik-Wissenschaftler auf der CeBIT einen
elektronischen Nachfolger vor, den digitalen Zeitstempel. Er
bestätigt beim Dokumentenaustausch übers Internet
verlässlich, dass zum Beispiel ein Vertrag, eine
Steuererklärung oder eine Ausschreibungsunterlage zu einem
bestimmten Zeitpunkt so und nicht anders vorgelegen haben. Der
digitale Zeitstempel sei auch für die fristgerechte
Online-Übermittlung von Dokumenten an Gerichte oder
Hochschulen wichtig, betont Professor Christoph Meinel,
Institutsdirektor der Trierer Spitzenforschungseinrichtung. Sogar
im privaten Bereich könne der digitale Zeitstempel
nützlich werden, schmunzelt Meinel: "Online-Lottospieler zum
Beispiel können damit im Nachhinein beweisen, dass sie ihren
elektronischen Tippschein rechtzeitig vor Einsendeschluss
abgeschickt haben".
Präsentieren wird das Institut für
Telematik den CeBIT-Besuchern auch ein für die Telemedizin
revolutionäres Bildkomprimierungsverfahren. Es trägt die
Bezeichnung "Dicomzip". Die patentierte Methode macht die
Übermittlung medizinischer Bilder übers Internet bis zu
zehnmal schneller als bisher - wichtig für die Notfallmedizin,
aber auch für den Bildaustausch zwischen Radiologen, Chirurgen
und Orthopäden. Das neu entwickelte Verfahren sorgt in
Arztpraxen und Kliniken ferner dafür, dass die gewaltigen
Datenmengen für Röntgen-, Tomographie- und
Ultraschall-Bilder künftig zum Teil nur noch mit 10 Prozent
ihres Ursprungsumfangs archiviert zu werden brauchen.
Vorgeführt wird auf der CeBIT ferner die
patentierte Sicherheitslösung "Lock-Keeper" des Instituts. Das
wie eine Schleuse funktionierende System schützt firmeninterne
Computer im Internet sicherer vor unberechtigten externen Zugriffen
als sogenannte "Firewalls". Hackern wird dadurch wirksam das
Handwerk gelegt, dass niemals eine direkte physikalische Verbindung
des firmeneigenen Netzes mit dem Internet zugelassen wird.