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Press Release 17/02


 

17/02 - Trierer Internet-Symposium: Erfolg der Bezahlsysteme

hängt von der "gefühlten Sicherheit" der Kunden ab

Trier. Welches der vielen Internet-Bezahlsysteme sich am Markt

durchsetzen wird, hängt entscheidend von der "gefühlten

Sicherheit" bei den Kunden ab. Dieses Fazit zog Professor Christoph

Meinel, Direktor des Instituts für Telematik, am Freitag

Nachmittag (21. Juni) zum Abschluss des Symposiums "Digitales Geld"

in dem Trierer Spitzenforschungs- und Entwicklungs-Zentrum. Weitere

Voraussetzungen für den wirtschaftlichen Erfolg seien einfache

Bedienung, transparente und bequeme Abwicklung sowie niedrige

Kosten für Verbraucher und Anbieter, waren sich die 14

Referenten aus Wissenschaft, Wirtschaft und Verbänden einig.

Das Symposium zur Sicherheit von Internet-Bezahlsystemen verfolgten

rund 30 Teilnehmer vor Ort und mehr als 100 durch

Live-Übertragung im World Wide Web.

"Die technischen Probleme sind mehr oder weniger alle

gelöst. Offen bleibt die Frage, wie für das Verträge

schließen und Bezahlen im Internet mehr gesellschaftliche

Akzeptanz und juristische Absicherung erreicht werden kann", sagte

Prof. Meinel. Nach dem übereinstimmenden Urteil der meisten

Referenten sind Internet-Bezahlsysteme "selbst für die

technische Avantgarde" noch zu kompliziert zu bedienen.

Verständlich sei der Wunsch nach einem einheitlichen Standard.

Mehrere Experten warnten deutlich davor, Kreditkartenangaben

unverschlüsselt über das Internet zu übermitteln.

Dies komme "russischem Roulette" gleich, betonte der Chef eines

IT-Sicherheitsunternehmens.

Noch immer stellten für die Kunden die Überweisung

nach Rechnung (fast 90% der Internet-Käufer), die

Lastschriftabbuchung (über 70%) und die Nachnahme-Zahlung

(rund 65%) die beliebtesten Zahlverfahren beim Online-Shopping dar,

betonten Marktforscher und Verbraucherschützer.

Den größten Bedarf für neue Verfahren, die

sinnvollerweise auf den vorhandenen Abrechnungsmechanismen aufbauen

sollten, sahen die Symposiums-Teilnehmer im Bereich der Abrechnung

von Klein(st)-Beträgen, wie sie beim Kauf digitaler Güter

(Software, Musik, elektronische Dokumente usw.) anfallen. Um

rentabel arbeiten zu können, seien hier aber die

Sicherheitsanforderungen geringer. Mobiles Bezahlen per Handy werde

sich in Zukunft immer mehr durchsetzen, hieß es auf dem

Trierer Symposium. Das Sicherheitsproblem liege hier in der

"Luftschnittstelle", so ein Experte, denn das Abhören von

Mobilfunkverkehr sei in Europa besonders weit verbreitet. In jedem

Fall - so hochrangige Vertreter der Finanzwirtschaft - haben

Verfahren im E- und M-Commerce dann eine Chance, wenn sie auf den

weltweit bewährten Transaktionsmechanismen beruhen.

Der Handel habe beim E-Commerce mit Lastschriftabbuchungen ein

Problem, weil diese vom Kunden innerhalb mehrerer Wochen praktisch

problemlos rückgängig gemacht werden könnten,

berichtete ein Referent. Ein Jurist bezeichnete das

Lastschriftverfahren im Internet als "rechtliche Grauzone", weil es

eigentlich die handschriftliche Zustimmung des Kontoinhabers

erfordere. Dies sei in der Vergangenheit oft missachtet worden.