Hasso-Plattner-Institut
 
    • de
 

Press Release 21/02


 

21/02 -Neuntklässler aus dem Erzgebirge studiert online

Informatik in Trier - Per Heim-PC live dabei

Trier. Deutschlands jüngster Informatik-Student ist ein

15-jähriger Realschüler aus Sachsen. Norman Götz aus

Annaberg-Buchholz im Erzgebirge war per PC live dabei, als im

Sommersemester der Trierer Informatik-Professor Christoph Meinel

(48) seine Vorlesung "Informationssicherheit im Internet" im World

Wide Web übertrug. Norman bedankte sich jetzt nach

Vorlesungsende per E-Mail bei seinem Trierer "Tele-Teacher"

für die Möglichkeit, so kinderleicht von zu Hause aus

Informatik studieren zu können. Der Neuntklässler besucht

die Mittelschule Adam Ries - benannt nach dem Rechenmeister, der

von 1523 an drei Jahrzehnte lang im Ort wirkte und mit einer

eigenen Schule "dem gemeynen man" half, die Rechenkunst zu

erschließen. Obwohl der junge "E-Learner" Mathe-Probleme beim

Verfolgen der Trierer Online-Vorlesungen einräumt ("Nicht dass

Sie denken, ich verstehe gleich alles und halten mich für ein

Genie..."), will sich Norman Götz im Wintersemester wieder vom

Erzgebirge aus per eigenem PC und DSL-Anschluss in Professor

Meinels Trierer Online-Vorlesungen einklicken. Dann geht es um

Komplexitätstheorie...

Der Trierer Lehrstuhlinhaber (C4) für Informatik, der

gleichzeitig Direktor des außeruniversitär,

wirtschaftsnah und gemeinnützig arbeitenden Instituts für

Telematik ist, kann Rekordzahlen bei der Teilnahme an seinen

Online-Vorlesungen vermelden. Fast 10.000 Internet-Zugriffe auf

Live-Übertragungen und Aufzeichnungen seiner Lehrveranstaltung

im Sommersemester wurden registriert. Durchschnittlich schalteten

sich jeweils weit über 30 Vorlesungsteilnehmer via Internet

live zu - mehr, als gelegentlich Studenten im Trierer Hörsaal

präsent waren.

Meinels Trierer Telematiker-Team setzt eine selbst entwickelte,

drastisch vereinfachte Zugangstechnik ein, die sich mit einem ISDN-

oder DSL-Anschluss und dem gängigen Betrachtungsprogramm "Real

Player" begnügt. So konnte sich im Sommersemester jeder

Interessierte problemlos per Heim- oder Büro-PC live in die

Trierer Uni-Vorlesung zum Thema "Informationssicherheit im

Internet" einklicken.Noch größerer Beliebtheit erfreuten

sich die Aufzeichnungen: Mehr als 9000 mal wurden sie bislang

übers Internet abgerufen - und stehen dort noch immer für

die Nachbereitung und Vertiefung zur Verfügung (www.tele-task.de). Bei

komplizierterer Zugangstechnik zu einer anderen Online-Vorlesung

waren im gesamten Wintersemester nur wenige hundert erfolgreiche

Zugriffe registriert worden.

Die riesige Resonanz im Sommersemester führen

Experten auf die neue Tele-Task-Technik zurück - das Beste,

was an Übertragungsqualität und Komfort im Moment

möglich ist. "Tele-Task steht für Teleteaching Anywhere

Solution Kit", definiert Professor Meinel. Nicht nur ruckelfreie

Bilder und sauberer Ton vom Referenten werden hiermit

übertragen, sondern synchron dazu in Großformat auch sein

Laptop mit Anschauungsmaterial, Grafiken und Computeranimationen

als Video. Die Palette an Übertragungsgeschwindigkeiten reicht

von 56 kBit/s über 300 kBit/s (Standard) bis hin zu einer

Qualitätsstufe, wie sie für DVDs nötig ist.