22/02 - Wo Telekommunikation und Informatik verschmelzen:
Info-Paket im Internet soll "Lust auf Telematik"
machen
Trier. Ein umfangreiches Informationsangebot über die
Möglichkeiten, die sich aus der Verknüpfung von
Computern, Mobilfunk und Internet ergeben, hat das Institut
für Telematik ins World Wide Web gestellt. Deutschlands
Spitzenforschungs- und Entwicklungszentrum fürs Internet
bietet auf seiner Web-Seite www.telematik-institut.org zum Beispiel das
kostenlose Herunterladen von Publikationen über neueste
Forschungsergebnisse, jüngst entwickelte Produkte sowie von
Online-Vorlesungen an. Gegen eine Schutzgebühr können
aktuelle Konferenz-Berichte, Studien und animierte Darstellungen
bestellt werden. Solche Visualisierungen erklären einfach und
verständlich, wie digitales Signieren und verschlüsselte
Datenübermittlung funktionieren. Auch ein "ABC der Telematik"
fehlt nicht in dem Informations-Paket.
"Wir wollen vor allem Schülern und Studenten
Lust auf unsere junge, dynamische Wissenschafts-Disziplin machen",
begründet Institutsdirektor Professor Christoph Meinel (48),
der auch Lehrstuhlinhaber (C4) für Informatik an der Uni Trier
ist, das Engagement seiner wirtschaftsnah,
außeruniversitär und gemeinnützig arbeitenden
Einrichtung. Abläufe in der Wirtschaft will das Institut
für Telematik effizienter, den Alltag einfacher und die
Lebensqualität höher machen. So kommen aus der Trierer
"Ideen-Schmiede" zum Beispiel so praxisgerechte und
anwenderfreundliche Hightech-Lösungen wie die automatische
Fahrtenbuchführung per Handheld-Computer, ein digitaler
Zeitstempelservice als elektronischer Nachfolger des
Posteingangsstempels auf Papier, ein revolutionäres
Komprimierungsprogramm, das die Übermittlung medizinischer
Bilder übers Internet bis zu zehnmal schneller macht, sowie
eine Schleusen-Lösung, die Firmencomputer hundertprozentig
gegen Online-Attacken von Hackern abschottet - und damit
sicherer ist als die klassischen "Firewalls".
Immer wieder stellt Meinel fest, dass bei Telematik
bloß an Autos und Verkehrslenkung gedacht werde.
Tatsächlich aber decke die Telematik ein viel weiteres Feld
ab: "Sie beschäftigt sich mit den vielfältigen neuen
Möglichkeiten, die sich aus der Verschmelzung von
Telekommunikation und Informatik ergeben. Das Verknüpfen von
Computern, Mobilfunk und Internet erlaubt es jedem, über
stationäre und mobile Geräte ständig und
überall auf Daten in offenen Netzen zuzugreifen",
schwärmt Meinel. Der Telematik kommt - so betont Meinel - als
Schlüsseltechnologie zentrale Bedeutung zu für den
Übergang von der Informations- zur Wissensgesellschaft. Einer
der wichtigsten Motoren für den rasanten technologischen
Fortschritt sei das Internet: "Das World Wide Web ist eine
universelle und intuitiv zu benutzende Schnittstelle, die
weitgehend unabhängig von Herstellern, Betriebssystemen und
Plattformen genutzt werden kann".
Das Internet nutzt Meinels Institut für
Telematik auch, um an hoch-talentierten Wissenschaftler-Nachwuchs
zu kommen. Im Moment sind auf der Homepage zum Beispiel wieder
Stellen angeboten für Stipendiaten, die während ihrer
Tätigkeit am Institut wirtschaftsnah promovieren und
gleichzeitig fit für IT-Führungspositionen gemacht werden
wollen.