40/02 - Einstein-Preis für deutsches Internet-Fernlehrsystem
Providence (Rhode Island). Das deutsche
E-Learning-System "Tele-Task" hat in den USA den "Einstein Award"
verliehen bekommen. Die Trierer Informatiker Professor Christoph
Meinel und Volker Schillings nahmen die Auszeichnung auf einer
Konferenz der weltweit größten Informatikergesellschaft
"American Computing Machinery" (ACM) entgegen. Deren Fachgruppe
"Computer Services an Universitäten und Colleges" hatte auf
ihrer Jahrestagung in Providence die in Trier entwickelte neue
Technik für Internetübertragungen zum
"außergewöhnlichsten und ideenreichsten" Projekt
gekürt. Außer für Vorlesungen kann das Trierer
Teleteaching-Modell auch für jede andere Art von
Vortragsveranstaltungen genutzt werden. Entwickelt wurde Tele-Task
(www.tele-task.de) in
Professor Meinels Arbeitsgruppe an der Uni Trier und am Trierer
Institut für Telematik.
"Unsere drastisch vereinfachte Technik für
Internet-Übertragungen begnügt sich mit einem
Breitband-Anschluss und der in gängigen Browsern enthaltenen
"Real Player"-Software. Mehr ist auf Nutzerseite nicht nötig,
um komfortabel vom Heim- oder Büro-PC aus die Übertragung
komplexer Inhalte im Internet verfolgen zu können", betont
Prof. Meinel. Tele-Task überträgt außer ruckelfreien
Bildern und sauberem Ton des Vortragenden synchron dazu in
Großformat auch den verwendeten Präsentationsrechner mit
Anschauungs-material, Grafiken und Computeranimationen als
Video.
"Anders als zum Beispiel bei der Internet-Übertragung einer
Hauptversamm-lung, wo die Präsentationsbilder des
Vorstandsvorsitzenden nur statisch gezeigt werden, übertragen
wir den Bildschirminhalt dynamisch. Es sind also auch Markierungen,
Animationen und Programm-abläufe zu sehen, die während
der Präsentation stattfinden", betont der Trierer
Institutsdirektor und Informatik-Lehrstuhlinhaber Professor
Christoph Meinel. Wer Veranstaltungen mit der Tele-Task-Technik im
Internet überträgt, kann diese Möglichkeit zum
Beispiel nutzen, indem er auf einem Smart Board, auf das seine
Präsentationsbilder projiziert werden, mit einem
elektronischen Stift handschriftliche Anmerkungen hinzufügt.
"Ideal lässt sich unsere neue Tele-Task-Technik deshalb zum
Beispiel auch bei Software-Schulungen einsetzen, bei denen es
darauf ankommt, dass die Teilnehmer sogar jede Bewegung sehen
können, die ein Dozent auf dem Bildschirm mit der Computermaus
vollzieht", betont Professor Meinel.
Ein weiterer Vorzug von Tele-Task ist die variable Bandbreite.
Die Palette an Übertragungsgeschwindigkeiten reicht von 38
kBit/s über 300 kBit/s (Standard) bis hin zu 800 bis 900
kBit/s, einer Qualitätsstufe, wie sie für DVDs nötig
ist. Die Tele-Task-Spezialisten kommen mit einem kompakten
Gerätepark aus. Eine handelsübliche digitale Videokamera,
zwei Doppel-Xeon-Rechner als Encoder und Streamer für den
Sendebetrieb sowie ein Präsentationsrechner (Notebook),
Mikrophon, Verkabelung (Netzwerk, Ton und Video) plus
Video-Leuchten - das ist alles. Nur wenn ein "Smart Board", die
elektronische Tafel, zum Einsatz kommt, braucht das Team etwas mehr
Transportvolumen als den Kofferraum eines Pkw...Anwendungsbeispiele
für die in den USA preisgekrönte Tele-Task-Technik sind
im Internet unter der Adresse
www.tele-task.de
zu
finden.