06/03 - Internationales Tele-Teaching: Auch chinesische Studenten
verfolgen Trierer Internet-Vorlesung
Trier. Am Freitag, 19. September, wird die Universität Trier
erneut ein internationales Teleteaching-Projekt starten. "Internet Security
I - Internet Technology" heißt die Wintersemester-Vorlesung, die
Informatik-Professor Christoph Meinel (49) zwar freitags von 8 bis 10 Uhr
vor Studenten im Trierer Hörsaal hält, in die sich aber dank
Online-Übertragung weltweit alle Internet-Nutzer problemlos einschalten
können. Zum Einsatz kommt das in den USA mit dem "Einstein-Award"
ausgezeichnete neue Trierer E-Learning-System "Tele-TASK".
Auch in den vergangenen beiden Semestern hatte Professor Meinel, Inhaber
des Lehrtuhls für Theoretische Informatik und neue Anwendungen,
Online-Vorlesungen zur Internet-Technologie und zu IT-Sicherheitsaspekten
angeboten, die live oder "on demand" unter der Adresse www.tele-task.de verfolgt werden konnten. Dort sind sie nach
wie vor abrufbar. Im vergangenen Sommer konnte der Trierer
Telematik-Spezialist Prof. Meinel sogar als Tele-Teacher im Internet
wahrgenommen werden, obwohl er wegen seines Forschungsfrei-Semesters gar
nicht im Hörsaal präsent war. Bereit gestellt wurden Vorlesungen,
die in Trier größtenteils aufgezeichnet worden waren.
Die mit Tele-TASK produzierten und gesendeten Online-Vorlesungen stoßen
auf großes Interesse: "Bislang haben Internet-User unsere Beiträge
über 40.000 mal abgerufen", berichtet Profesor Meinel. Die Tendenz der
Abfragen pro Monat ist steigend. Regelmäßig seit November 2002 nehmen
auch Informatik-Studenten der Technischen Universität Peking über
die "Internet-Brücke"
www.internet-bridge.uni-trier.de
an
Meinels Trierer Vorlesungen teil. Im April nahm der Trierer Professor in der
chinesischen Hauptstadt erstmals Prüfungen ab und hielt eine
Kompaktvorlesung zu dem Thema Informationssicherheit und Firewalls. Die
Pekinger Informatik-Faluktät ernannte Meinel inzwischen zum
Gastsprofessor.
Der Clou am neuen Trierer E-Learning-System ist die raffinierte
Kombination aus Audio-, Video- und Bildschirminhalten. "Bei Vorträgen,
die mit Tele-TASK aufgezeichnet werden, kann der Zuschauer den Vortragenden
hören und sehen und gleichzeitig dessen animierte
Power-Point-Präsentation in exczellenter Qualität verfolgen -
selbstverständlich zeitlich synchronisiert", beschreibt Prof. Meinel
die Vorzüge. Außer für Vorlesungen kann das Teleteaching-System
auch für Seminare, Symposien oder jede Art von Fernlehrgängen
genutzt werden.
Aus Sicht eines Internet-Benutzers ist der Abruf der mit tele-TASK
erstellten Inhalte denkbar einfach. Nur der "RealPlayer" muss als
sogenanntes Plug-In im Webbrowser installiert sein. Um Vorlesungen oder
Konferenzbeiträge in ansprechender Qualität abrufen zu
können, reicht für die Datenübertragung ein 56-KB-Modem oder
ein ISDN-Anschluss. "Durch die eingesetzte Streaming-Technologie muss der
Zuschauer nicht warten, bis alle Daten heruntergeladen sind, sondern er kann
sich sofort einschalten", betont Prof. Meinel. Wer die Tele-TASK-Technik zur
Produktion von Internetpräsentationen anwenden will, benötigt
neben Kamera und Mikrofon lediglich ein Schuhkarton großes Aufzeichnungs-
und Sende-Gerät mit dem Namen "T-Cube". Es wird vom Luxemburger
Unternehmen IT-Services (www.it-services.lu) vertrieben.