07/03 - Trierer E-Learning-System unter den Besten.
Mit "Tele-TASK"
Vorträge problemlos übers Internet übertragen
Trier/Hamburg. Auf dem "Campus Innovation", einer vom 29. September
bis zum 1. Oktober in Hamburg stattfindenden Veranstaltung zur Zukunft des
wissenschaftlichen Lernens, stellt die Universität Trier ihr
internationales Teleteaching-Projekt mit dem neuen System "Tele-TASK" vor.
Außer der in den USA mit dem "Einstein-Award" ausgezeichneten Trierer
Technologie wird es noch weitere 30 Präsentationen vorbildhafter
digitaler Studienangebote aus verschiedenen Fachbereichen geben. "Meet the
best in E-Learning", heißt der Untertitel der neuartigen Kongress-Messe, die
zum ersten Mal Gelegenheit für einen bundesweiten Erfahrungsaustausch
zwischen Wissenschaft und Wirtschaft gibt. Als Teilnehmer werden mehr als
300 Interessierte aus Wissenschaft und Verwaltung, Unternehmen und anderen
Bildungseinrichtungen erwartet.
"Der Campus von morgen wird selbstverständlich auch ein digitaler
Campus sein", sagt Informatik-Professor Christoph Meinel (49). Seit dem 19.
September können sich in seine Wintersemester-Vorlesung "Internet
Security I - Internet Technology", die er freitags von 8 bis 10 Uhr vor
Studenten im Trierer Hörsaal hält, dank Online-Übertragung
weltweit alle Internet-Nutzer problemlos einschalten.
Aus Sicht eines Internet-Benutzers ist der Abruf der mit Tele-TASK
erstellten Inhalte denkbar einfach. Nur der "RealPlayer" muss als so
genanntes Plug-In im Webbrowser installiert sein. Um Vorlesungen oder
Konferenzbeiträge in ansprechender Qualität abrufen zu
können, reicht für die Datenübertragung ein 56-KB-Modem oder
ein ISDN-Anschluss. "Durch die eingesetzte Streaming-Technologie muss der
Zuschauer nicht warten, bis alle Daten heruntergeladen sind, sondern er kann
sich sofort einschalten", so Prof. Meinel.
Wer die Tele-TASK-Technik zur Produktion von Internetpräsentationen
will, benötigt neben Kamera und Mikrofon lediglich ein Schuhkarton
großes Aufzeichnungs- und Sende-Gerät mit dem Namen "T-Cube". Es wird
von dem Luxemburger Unternehmen IT Services (www.it-services.lu) vertrieben.
Der Clou am neuen Trierer E-Learning-System ist die raffinierte Kombination
aus Audio-Video- und Bildschirminhalten. "Bei Vorträgen, die mit
Tele-TASK aufgezeichnet werden, kann der Zuschauer den Vortrageneden
hören und sehen und gleichzeitig dessen animierte
Power-Point-Präsentation in exzellenter Qualität verfolgen -
selbstverständlich zeitlich synchronisiert", beschreibt Prof. Meinel
die Vorzüge. Außer für Vorlesungen kann das Teleteaching-System auch
für Seminare, Symposien oder jede Art von Fernlehrgängen genutzt
werden.
Auch in den vergangenen beiden Semestern hatte Professor Meinel, Inhaber
der Professur für Theoretische Informatik und neue Anwendungen,
Online-Vorlesungen zur Internet-Technologie und zu IT-Sicherheitsaspekten
angeboten, die live oder "on demand" unter der Adresse www.tele-task.de verfolgt werden
konnten. Dort sind die Vorlesungen nach wie vor abrufbar. Im vergangenen
Sommer konnte der Trierer Telematik-Spezialist Prof. Meinel sogar als
Tele-Teacher im Internet wahrgenommen werden, obwohl er wegen seines
Forschungsfrei-Semesters gar nicht im Hörsaal präsent war. Bereit
gestellt wurden Vorlesungen, die in Trier größtenteils bereits
aufgezeichnet worden waren.
Die mit Tele-TASK produzierten und gesendeten Online-Vorlesungen stoßen
auf großes Interesse: "Bislang haben Internet-User unsere Beiträge
über 40.000 mal abgerufen", berichtet Telematik-Spezialist Meinel. Die
Tendenz der Abfragen pro Moant ist steigend. Regelmäßig seit November
2002 Informatik-Studenten der Technischen Universität Peking über
die "Internet-Brücke" www.internet-bridge.uni-trier.de
an Meinels Trierer Vorlesungen teil. Im April nahm der Trierer Professor in
der chinesischen Hauptstadt erstmals Prüfungen ab und hielt eine
Kompaktvorlesung zu dem Thema Informationssicherheit und Firewalls. Die
Pekinger Informatik-Fakultät ernannte Meinel inzwischen zum
Gastprofessor.