03/04 - Trierer Tele-Teacher prüft chinesische Internet-Experten in
Peking
Peking/Trier. Zum zweiten Mal hat der Trierer
Informatik-Wissenschaftler Prof. Dr. Christoph Meinel an der Polytechnischen
Universität der chinesischen Hauptstadt Prüfungen
durchgeführt. Rede und Antwort standen dem deutschen Gast-Professor
chinesische Studenten, die im Wintersemester von Peking aus
übers
Internet an Meinels Trierer Universitätsvorlesung zu
Sicherheitsproblemen der Web-Technologie teilgenommen hatten.
Auch andere Internet-Nutzer hatten sich dank weltweiter
Online-Übertragung unter www.tele-task.de in die freitags von 8
bis 10 Uhr gehaltene Vorlesung einschalten bzw. den Mitschnitt zeitversetzt
herunterladen können. Seit dem 5. März wird nun auf die gleiche
Weise die Vorlesung "Internet Security II - Weaknesses and Targets"
angeboten. Zum Einsatz beim Trierer Tele-Teaching kommt das in den USA mit
dem "Einstein-Award" ausgezeichnete neue E-Learning-System "Tele-Task".
Die mit dieser in Trier entwickelten Technik produzierten und gesendeten
Online-Vorlesungen stoßen weltweit auf großes Interesse: "Bislang
haben Internet-User unsere Beiträge über 81.000 mal abgerufen",
berichtet Professor Meinel. Nicht enthalten in dieser Zugriffszahl sei die
Nutzung des Servers der "Internet-Brücke
(http://www.internet-bridge.uni-trier.de) in Peking, über die schon
seit November 2002 Informatik-Studenten der Polytechnischen Universität
Peking regelmäßig an Meinels Trierer Vorlesungen teilnehmen. Die
Pekinger Informatik-Fakultät ernannte Meinel, der zurzeit auch eine
Kompaktvorlesung zu Verschlüsselungsfragen abhält und
Gespräche über noch engere Forschungskontakte führt,
inzwischen zum Gastprofessor.
Der Clou an dem von Meinel initierten neuen E-Learning-System ist die
raffinierte Kombination aus Audio-,Video- und Bildschirminhalten. "Bei
Vorträgen, die mti Tele-Task aufgezeichnet werden, kann der Zuschauer
den Vortragenden hören und sehen und gleichzeitig dessen animierte
Computer-Präsentation in exzellenter Qualität verfolgen -
selbstverständlich zeitlich synchronisiert", beschreibt Prof. Meinel
die Vorzüge. Außer für Vorlesungen kann das
Teleteaching-System auch für Seminare, Symposien oder jede Art von
Fernlehrgängen genutzt werden. Aus Sicht eines Internet-Benutzers ist
der Abruf der mit Tele-Task erstellten Inhalte denkbar einfach. Nur der
"RealPlayer" muss als sogenanntes Plug-In im Webbrowser installiert sein. Um
Vorlesungen oder Konferenzbeiträge in ansprechender Qualität
abrufen zu können, reicht für die Datenübertragung ein
56-KB-Modem oder ein ISDN-Anschluss. "Durch die eingesetzte
Streaming-Technologie muss der Zuschauer nicht warten, bis alle Daten
heruntergeladen sind, sondern er kann sich sofort einschalten", so Prof.
Meinel. Wer die Tele-Task-Technik zur Produktion von
Internetpräsentationen anwenden will, benötigt neben Kamera und
Mikrofon lediglich ein Schuhkarton großes Aufzeichnungs- und
Sende-Gerät mit dem Namen "T-Cube".