Potsdam. Die Herausforderung bei großen Softwareentwicklungsprojekten liegt für Projektverantwortliche darin, solche Projekte sicher und effizient zu steuern – nur allzu oft geraten Softwareprojekte in gefährliche Schieflage. Voraussetzung für eine effiziente Projektumsetzung sind dabei u. a. die realistische Planung von Entwicklerstunden, des Budgets und nicht zuletzt auch das Monitoring des gesamten Softwareentwicklungsprozesses vor allem hinsichtlich Finanzierung, Qualität, Fehleranfälligkeit und Zeitmanagement.
Einen Überblick schafft hier Software Analytics mit Hilfe von Software-Lagekarten, die erstmalig alle unterschiedlichen Softwareentwicklungsdaten integrieren, auswerten und entscheidungsunterstützend aufbereiten. Derartige Lagekarten sind angelehnt an typische Karten der Geographie; sie bilden jedoch nicht Indikatoren wie Bodenschätze, Bevölkerungsentwicklung oder Niederschläge ab, sondern die oft tausenden Softwaremodule und die für Projektbeteiligte relevanten Softwaremetriken. Dadurch werden Aussagen zur Entwicklungsaktivität, zur Qualität und Wartbarkeit des Quellcodes, zum Fortschritt einzelner Arbeitspakete, Entwicklerteams sowie dem des gesamten Projekts ermöglicht. Mit Software Analytics können selbst größte Softwareentwicklungsprozesse besser verstanden, frühzeitig bewertet und zielgerichtete Maßnahmen getroffen werden. Prof. Döllner vom HPI erklärt dazu: „Software Analytics ist dabei weltweit die Art und Weise, wie komplexe Software gebaut und über Jahrzehnte weiterentwickelt wird, grundlegend zu ändern.“
Wie solche Lagekarten erstellt und sinnvoll genutzt werden, das wird nun seit Dienstag, 10. März, komprimiert und praxisorientiert im englischsprachigen MOOC „Automated Visual Software Analytics“ auf der Bildungsplattform www.open.HPI.de angeboten.
Für den sechswöchigen Online Kurs, gibt es keine formalen Vorbedingungen oder Zulassungsbeschränkungen. Einschreibungen sind jederzeit möglich, Kursinhalte flexibel verfügbar. Der MOOC ist insbesondere aufgrund der spezifischen Thematik interessant für IT-Projektentwickler, Software- Ingenieure und IT-Budgetverantwortliche.
OpenHPI bietet seine kostenlosen, für jeden frei zugänglichen Onlinekurse zu Themen der Informationstechnologie seit September 2012 an. Rund 160.000 Einschreibungen aus etwa 150 Ländern sind derzeit auf openHPI registriert. Fast 17.000 Zertifikate und rund 20.000 Teilnahmebescheinigungen konnten bereits ausgestellt werden. Sämtliche Onlinekurse, die bislang auf Deutsch, Englisch und Chinesisch auf der Plattform angeboten wurden, sind auch im Archivmodus jetzt noch jederzeit nutzbar, allerdings ohne Prüfung und Zertifikat.
Die Internet-Bildungsplattform openHPI ist dadurch weltweit einzigartig, dass sich die Inhalte auf Informationstechnologie und Informatik konzentrieren und die Kurse sowohl in deutscher als auch englischer Sprache angeboten werden. Im Unterschied zu „traditionellen“ Vorlesungsportalen folgen die Kurse bei openhpi.de einem festen sechswöchigen Zeitplan - mit definierten Angebotsimpulsen wie Lehr-Videos, Texte, Selbsttests, regelmäßige Hausaufgaben und Prüfungsaufgaben. Kombiniert sind die Angebote mit einer sozialen Plattform, auf der sich die Teilnehmer mit den Kursbetreuern und anderen Teilnehmern austauschen, Fragen klären und weiterführende Themen diskutieren können.