Hasso-Plattner-Institut25 Jahre HPI
 

18.01.2017

News

Innovationssymposium: HPI-Studierende interviewen Experten zur Zukunft Deutschlands

Bundeswirtschaftsminister Gabriel hatte zehn Experten aus Wissenschaft, Wirtschaft und Politik zum Symposium "Deutschlands Zukunft – Innovationsagenda #2025" nach Berlin eingeladen. Gemeinsam diskutierten sie, was Deutschland und insbesondere die Politik tun kann, um Wege für die (digitale) Modernisierung zu ebnen. Auch die vier HPI-Studenten Helene Kolkmann, Marie-Theres Thomas, Fabio Niephaus und Alec Schneider waren beim Innovationssymposium mit dabei und haben nach Antworten gesucht.

Gemeinsam auf dem Innovationssymposium des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie (BMWi) auf der Suche nach Antworten auf Zukunftsfragen: das Team des HPI und Kollegen des Ministeriums. (Foto: HPI)

In zwei Teams führten die Studierenden des Hasso-Plattner-Instituts (HPI) Interviews auf der Veranstaltung, die Deutschland einen Weg für die nächsten zehn Jahre aufzeigen sollte. Während Helene und Marie-Theres für den IT-Gipfelblog unterwegs waren, standen Fabio und Alec für das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie vor der Kamera. Mit der Live-Video-App Periscope übertrugen sie ihre Gespräche mit auf den Twitter-Kanal des Ministeriums. Dabei standen ihnen Expertinnen und Experten der beiden Paneldiskussionen Rede und Antwort zur Innovations- und Investitionspolitik der Bundesregierung.

Live-Interviews auf Twitter-Kanal des Wirtschaftsministeriums

Auf die Frage, was sie sich in Zukunft von der Politik erwarte, sagte Martina Koederitz, Vorstandsvorsitzende von IBM Deutschland, im Live-Interview: "Ein paar Rahmenbedingungen der vergangenen Dekade müssen neu definiert werden." Dabei lobte sie die europäische Datenschutzgrundverordnung, die für alle verbindliche Standards regele. Darüber hinaus müsse man sich aber auch über die Themen Ausbildung und Weiterbildung Gedanken machen - vor allem aber auch über die Frage: "Was sind die Berufe der Zukunft?"

Der Präsident des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW), Professor Marcel Fratzscher, betonte, dass Deutschland drei Dinge brauche, um für die Zukunft gewappnet zu sein: Technologie, Talente und Toleranz. Man dürfe nicht unterschätzen, dass Vielfalt und tolerante Gesellschaften Querdenkern erst die nötigen Freiräume für ihre Innovationen garantieren würden. Angesprochen auf notwendige Investitionen im Zuge der Digitalisierung nahm Fratzscher die Politik in die Pflicht: "Einer der Gründe, warum wir heute so eine schlechte digitale Infrastruktur haben, ist, weil der Staat zu wenig getan hat." Neben eigenen Investitionen könne die Politik aber auch bessere steuerliche Anreize setzen, um in Partnerschaft mit der Privatwirtschaft zu agieren. Weitere Gäste bei den Live-Gesprächen waren Stefan Schnorr (Bundesministerium für Wirtschaft und Energie), Anna Katharina Alex (Outfittery) und Studierende der Technischen Universität Berlin.

Professor Mariana Mazzucato im IT-Gipfelblog-Interview (University of Sussex)

In einem Interview mit dem IT-Gipfelblog plädierte die Wirtschaftswissenschaftlerin Mariana Mazzucato für einen Imagewechsel der staatlichen Innovationsförderung: Regierungen sollten nicht als Kapitalgeber letzter, sondern erster Wahl gesehen werden – ein Kapitalgeber, der auch scheitern darf. Zudem sollte der Staat aus ihrer Sicht nicht nur die Risiken übernehmen, sondern auch an den Gewinnen beteiligt werden: "Both the public and the private sector need to take risks, but also share rewards. That I think is probably the biggest challenge today for 21st century capitalism", so die Wirtschaftsexpertin der University of Sussex.

Stefan Schnorr (BMWi) im IT-Gipfelblog-Interview

Stefan Schnorr leitet die Abteilung Digital- und Innovationspolitik im Bundeswirtschaftsministerium, dem Veranstalter des Symposiums. Er betonte im Gespräch mit dem IT-Gipfelblog, dass angesichts der derzeit guten Wirtschaftslage Gelder für neue Innovationen in Deutschland akquiriert werden müssten. Die zielgerichtete Digitalisierung nannte er als zentral für die Entwicklung des Landes. Nach diesem Tag dürfte es jedenfalls nicht an Ideen mangeln, wie diese umgesetzt werden könnte. 

Twitter-Überblick der Aktivitäten der HPI-Teams