Mit Design Thinking zu neuen Ideen
Auch das Handwerk wird durch die Digitalisierung voll erfasst. Produkte und Dienstleistungen werden zunehmend online bezogen, große Plattformen und neue Apps bringen neue Wettbewerber in den Markt, verändern Margen und erhöhen den Wettbewerbsdruck auf das Handwerk, digitale Technik wird für die Produkterstellung genutzt. Insgesamt sind in Deutschland rund 1 Million Handwerksbetriebe von den Veränderungen betroffen, viele davon sind kleine Betriebe mit 5-10 Mitarbeitern.
Was bedeutet die Digitalisierung für den einzelnen Handwerksbetrieb und wie kann das deutsche Handwerk von der Entwicklung profitieren? Mit diesen Fragen haben sich Studierende aus 20 Nationen im Rahmen der Global Design Thinking Week (GDTW) am Hasso-Plattner-Institut (HPI) intensiv befasst. In zehn Teams haben sie mithilfe von Design Thinking neue Ideen für spezielle Handwerksbereiche erarbeitet. Der Innovationsansatz Design Thinking hilft dabei, Probleme kreativ und schnell zu lösen – in multidisziplinären Teams und dem Nutzer im Fokus. Diese Nutzerorientierung spielt auch im Handwerk eine zentrale Rolle. Projektpartner sind acht Handwerksverbände, darunter der Zentralverband des Deutschen Handwerks (ZDH) und das Kompetenzzentrum Digitales Handwerk – bundesweit die zentralen Ansprechpartner für Digitalisierung im Handwerk.
Mit mehr als 130 Ausbildungsberufen ist das Handwerk einer der vielseitigsten Wirtschaftsbereiche Deutschlands. Entsprechend vielfältig sind die Ideen der Studierenden am HPI: Sie reichen vom Einsatz neuer maßgeschneiderter Techniken und Software zur Kosteneinsparung oder einer leichteren Anfertigung individueller Produkte für den Kunden über neue Elemente in der Handwerksausbildung bis hin zur Schaffung eines besseren Innovationsklimas und der Schärfung des Bewusstseins für die Chancen und Risiken der Digitalisierung im Handwerk.
Die Global Design Thinking Week
Unter dem Motto „Bring Ideas to Life“ zielt die GDTW 2017 auf die nutzerzentrierte Gestaltung von Lösungsräumen. Ausgangspunkt für die Teams von Studierenden und Design Thinking Coaches aus aller Welt sind erste innovative Geschäfts- und Produktideen. Diese werden entlang eines Design Thinking-Prozesses weiterentwickelt, um im nächsten Schritt dazu neue Lösungen und innovative Anwendungsszenarien zu gestalten. Hier liegt der Fokus auf dem „Design Doing“: Ziel ist es, geeignete Anwendungen im Kontext der Wünsche und Vorstellungswelten von Nutzern und Anwendern zu gestalten. Weitere Informationen unter: https://hpi.de/school-of-design-thinking/studierende/design-thinking-weeks.html
Partner der Global Design Thinking Week: Zentralverband des Deutschen Handwerks (ZDH), Zentralverband der Augenoptiker und Optometristen, Zentralverband des Deutschen Baugewerbes e.V., Zentralverband des Deutschen Dachdeckerhandwerk, Zentralverband der Deutschen Elektro- und Informationstechnischen Handwerke, Deutscher Fleischer-Verband e.V., Bundesinnungsverband des Gebäudereiniger-Handwerks, Verband Deutscher Zahntechniker-Innungen, Werbegemeinschaft des Deutschen Bäckerhandwerks.