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08.12.2016

Pressemitteilung

Deutschland weltweit unter den Top 5 bei der Nutzung des neuen Internetstandards IPv6

24 Millionen Deutsche – das sind rund 35% der 69 Millionen Internetnutzer in Deutschland – verwenden inzwischen den neuen Internetstandard IPv6. Ein großer Sprung nach vorn, der auch dank der Einführung von IPv6 in Mobilfunknetzen und dem Anstieg von internetfähigen Geräten („Internet of Things“) gelungen ist. Zum Vergleich: 2014 lag die Nutzung bei gerade 7%.

Das Internationale IPv6-Forum wird den Deutschen IPv6-Rat deshalb am 9. Dezember mit dem „Jim Bound Award“ am Hasso-Plattner-Institut (HPI) in Potsdam auszeichnen. „Deutschland gehört bei der IPv6-Nutzung dank der Bemühungen des Deutschen IPv6-Rates inzwischen zu den Top 5-Nationen weltweit“, erklärte der Präsident des internationalen IPv6-Forums, Latif Ladid, der neben seiner Forschungstätigkeit an der Universität Luxemburg weltweit für die Koordination der Ein- und Umsetzung von IPv6 verantwortlich ist. Der Deutsche IPv6-Rat habe Entscheidungsträger aus Wirtschaft und Regierung erfolgreich mobilisiert, so Ladid weiter, und damit einen bedeutenden Beitrag zur Einführung des Internets der nächsten Generation in Deutschland geleistet. Neben dem Landesverband erhält auch die Deutsche Telekom AG als Netzbetreiber den „Jim Bound Award“. In ihrem Netz nutzen rund 10 Mio. Menschen den neuen Internetstandard. „Bereits beim Design des heutigen IP-Netzes der Telekom sind schon Ende der 90er Jahre die Grundlagen zur IPv6-Einführung gelegt worden. Inzwischen sind ca. 50% aller Telekomanschlüsse IPv6-fähig“, so Uwe Mühlender von der Deutschen Telekom AG. „Der Zuwachs bei der IPv6-Nutzung ist erfreulich, ist dieser Standard doch Voraussetzung für zahlreiche Anwendungen in der Industrie, Stichwort Industrie 4.0, in der Telemedizin oder in der Heimvernetzung“, so Professor Christoph Meinel, wissenschaftlicher Direktor des Hasso-Plattner-Instituts (HPI) und Vorsitzender des Deutschen IPv6-Rates.

Hintergrund IPv6 – Standard für das Internet der neuen Generation

Der seit 30 Jahren verwendete alte Internetprotokoll-Standard IPv4 begrenzt die Zahl der verfügbaren IP-Adressen für Netzanschlüsse auf rund vier Milliarden Adressen und ist inzwischen weitestgehend erschöpft. IPv6 als Nachfolgestandard erweitert den Adresspool auf 340 Sextillionen (2128) IP-Adressen. Mit diesem Volumen wird ein zukunftsfähiges Internet geschaffen, das Anwendungen beispielsweise in industriellen oder telemedizinischen Sensor-Netzwerken ermöglicht.

Kurzprofil Hasso-Plattner-Institut

Das Hasso-Plattner-Institut für Softwaresystemtechnik GmbH an der Universität Potsdam ist Deutschlands universitäres Exzellenz-Zentrum für IT-Systems Engineering. Als einziges Universitäts-Institut in Deutschland bietet es den Bachelor- und Master-Studiengang "IT-Systems Engineering" an – ein besonders praxisnahes und ingenieurwissenschaftliches Informatik-Studium, das von derzeit 480 Studenten genutzt wird. Die HPI School of Design Thinking, Europas erste Innovationsschule für Studenten nach dem Vorbild der Stanforder d.school, bietet 240 Plätze für ein Zusatzstudium an.

Insgesamt zwölf HPI-Professoren und über 50 weitere Gastprofessoren, Lehrbeauftragte und Dozenten sind am Institut tätig. Es betreibt exzellente universitäre Forschung – in seinen zehn IT-Fachgebieten, aber auch in der HPI Research School für Doktoranden mit ihren Forschungsaußenstellen in Kapstadt, Haifa und Nanjing. Schwerpunkt der HPI-Lehre und -Forschung sind die Grundlagen und Anwendungen großer, hoch komplexer und vernetzter IT-Systeme. Hinzu kommt das Entwickeln und Erforschen nutzerorientierter Innovationen für alle Lebensbereiche. Das HPI kommt bei den CHE-Hochschulrankings stets auf Spitzenplätze. Mit openHPI.de bietet das Institut seit September 2012 ein interaktives Internet-Bildungsnetzwerk an, das jedem offen steht.