Europas erste Online-Bildungsplattform openHPI hat im zehnten Jahr ihres Bestehens erneut eine um mehr als zehn Prozent erhöhte Nutzung erreicht. Die Zahl der Anmeldungen zu den kostenlosen offenen Onlinekursen wuchs nach Angaben des Hasso-Plattner-Instituts (HPI) bis Mitte Dezember um zwölf Prozent auf fast 1,2 Millionen, die der einzelnen Nutzerinnen und Nutzer um zehn Prozent auf rund 316.000. Die Zahl der ausgestellten Leistungsnachweise für erfolgreiches Absolvieren der Gratiskurse nahm um elf Prozent auf gut 128.000 zu. Am stärksten fragten Bildungsinteressierte Angebote zur Sicherheit im Internet, zum Programmieren lernen und zum Betriebssystem Linux nach.
„Auch im dritten Jahr der Coronavirus-Pandemie haben sowohl mehr IT-Einsteiger als auch -Profis daheim, im Büro und unterwegs Zeit in ihre individuelle Aus- und Weiterbildung investiert. Allerdings war die Zuwachsrate 2022 etwas geringer als in den beiden Vorjahren“, berichtete HPI-Direktor Prof. Christoph Meinel. Für 2023 kündigte er ein vertieftes Programm an kostenlosen und von allen Interessierten nutzbaren Massive Open Online Courses (MOOC) an. Der Schwerpunkt soll auf der aufkommenden Schlüsseltechnologie Quantencomputing, auf Künstlicher Intelligenz und nachhaltigerer Digitalisierung liegen.
Potsdamer E-Learning-Technologie 2022 über 15 Mio. Mal genutzt
Anfang September dieses Jahres hatte das Institut den zehnten Jahrestag des Starts seiner offenen Lernplattform openHPI gefeiert. Sie unterstützt als Pioniereinrichtung in Europa interessierte Laien wie IT-Experten dabei, sich digitales Grundwissen anzueignen bzw. es aufzufrischen. Die E-Learning-Technologie des Potsdamer Instituts nutzen mittlerweile zum Beispiel auch die Weltgesundheitsorganisation WHO, der Softwarekonzern SAP und andere Unternehmen und Institutionen, um in kurzer Zeit sehr viele Menschen zu schulen. Allein die Weltgesundheitsorganisation konnte 2022 über insgesamt weit mehr als sieben Millionen Kurseinschreibungen auf ihrer Online-Lernplattform OpenWHO berichten. Bei openSAP waren es knapp sieben Millionen. Insgesamt kamen alle mit Potsdamer E-Learning-Technologie arbeitenden Plattformen in diesem Jahr auf mehr als 15 Millionen Anmeldungen zu Onlinekursen.
Seine eigene Plattform openHPI hat das Potsdamer Institut vor allem auf wissensdurstige Berufstätige ausgerichtet, die sich weiterbilden wollen, um die Anforderungen der sich rasant entwickelnden Digitalisierung zu meistern. „Die meisten Online-Lerner auf openHPI gehören zur Altersgruppe 30 bis 39 Jahre und haben meistens schon eine Berufserfahrung von mehr als zehn Jahren“, so Institutsdirektor Meinel. Allerdings reiche die Altersspanne der Teilnehmenden „von 8 bis 88 Jahren, von Schülerinnen und Schülern bis hin zu Rentnerinnen und Rentnern“. Der Frauenanteil betrage knapp 20 Prozent. Der Anteil derer, die einen Onlinekurs auf openHPI erfolgreich abschließen, sei mittlerweile auf durchschnittlich 25 Prozent gestiegen, sagte Meinel. Zum Vergleich: US-Plattformen wie Coursera und edX liegen hier meist unter 15 Prozent.
Online-Lernende hauptsächlich aus 60 Städten im In- und Ausland
Die Online-Lernenden auf openHPI konzentrieren sich vor allem auf rund 60 Städte im In- und Ausland, so eine Auswertung des Instituts aus diesem Jahr. Auf den fünf Spitzenplätzen stehen die deutschen Großstädte Berlin, Hamburg, Frankfurt/Main, München und Stuttgart – in dieser Reihenfolge. Aber auch Wien und Zürich sowie die indischen Millionen-Metropolen Bangalore, Chennai, Mumbai und Neu Delhi sowie Istanbul, Kairo, London, Moskau, Singapur und Sydney sind in der Liste mit den wichtigsten Standorten der openHPI-Lernenden vertreten.
Fünf attraktivste openHPI-Kurse 2022: Allein 46.400 Einschreibungen
Auf seiner IT-Lernplattform openHPI hat das Potsdamer Institut 2022 bei den folgenden fünf Onlinekursen das stärkste Interesse der Internetnutzer registriert – mit insgesamt 46.400 Anmeldungen: