Hasso-Plattner-Institut25 Jahre HPI
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28.06.2022

8. Potsdamer Konferenz für Nationale CyberSicherheit

Vom 22. bis 23. Juni kamen mehr als 200 Gäste auf der 8. Potsdamer Konferenz für Nationale CyberSicherheit am HPI zusammen. Im Fokus diesmal: die wachsende Bedrohung durch Cyberangriffe und die zunehmende Abhängigkeit Deutschlands von ausländischen Technologien.

Potsdamer Konferenz für Nationale CyberSicherheit 2022

Weiterführende Informationen

Die Bedrohung durch Cyberangriffe hat sich durch die Corona-Pandemie und den Angriff Russlands auf die Ukraine weiter verschärft. Wie sich Cyberangriffe auch durch immer intelligenter werdende Maschinen verändern, wie wir uns als Gesellschaft besser vor Angriffen schützen können und welche Folgen die steigende Abhängigkeit Deutschlands von ausländischen Technologien haben kann, darüber diskutierten die mehr als 200 Gäste aus Wissenschaft, Wirtschaft und Politik vom 22. bis 23. Juni auf der 8. Potsdamer Konferenz für Nationale CyberSicherheit. Zu den Redner:innen zählten auch in diesem Jahr wieder die Präsidenten und Vizepräsident:innen der führenden deutschen Sicherheitsbehörden.

Arne Schönbohm

Holger Münch, Präsident des Bundeskriminalamts (BKA), verwies in seinem Vortrag auf einen deutlichen Anstieg bei der Zahl von Cyber-Straftaten im letzten Jahr, bei einer gleichbleibenden Aufklärungsrate um die 30 Prozent. Die entscheidende Frage, die man sich stellen müsse, sei daher: „Halten wir Schritt mit dem Tempo dieses Wandels?“ Auch der Präsident des Bundesamtes für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI), Arne Schönbohm, zitierte aus dem Lagebericht von 2021, bei dessen Vorstellung er im letzten Herbst bereits in Teilbereichen die Alarmstufe Rot ausgerufen hatte. Warum? Wegen der hohen und steigenden Zahl an Malware-Programmen, großen DDOS-Angriffen auf Organisationen und Behörden und da wir wissen, wie viel Geld mit Cyberkriminalität verdient wird, sagte Schönbohm in seiner Rede. Besorgniserregend sei die Entwicklung auch vor dem Hintergrund, dass wir noch gar nicht in einer vollkommen digitalisierten Welt lebten.

Prof. Dr. Christian Dörr

Seit Ausbruch des Ukraine-Kriegs seien zudem unterschiedliche Aktivitäten im Cyber-Raum zu beobachten und dies nicht nur von staatlichen Akteuren, sondern auch vermehrt von privaten Gruppen und Hacktivisten betonten viele Sprecher. Erste Kollateralschäden, wie der Ausfall der Offshore Windkraftanlagen, habe es bereits gegeben. Eine zentral gesteuerte Kampagne sei jedoch bisher nicht erkennbar. Cybersicherheits-Experte und HPI-Professor Christian Dörr gab in seinem Vortrag einen Überblick über Russlands Kampagnen im Westen und beschrieb die zwei Phasen der offensiven Cyberaktivitäten Russlands gegenüber der Ukraine.

Neben dem Krieg in der Ukraine und dessen Auswirkungen war aber auch die zunehmende Abhängigkeit Deutschlands von ausländischen Technologien und Herstellern ein zentrales Thema der zweitägigen Konferenz. Welche Folgen diese haben könne, beschrieb Wilfried Karl, Präsident der Zentralen Stelle für Informationstechnik im Sicherheitsbereich (ZITiS), in seinem Lagebericht. Die zunehmende Digitalisierung mache uns immer abhängiger und man könne oft nicht mehr auf einzelne Technologien verzichten. Es sei daher wichtig für Deutschland zu definieren, welche Fähigkeiten wir brauchen und was wir national behalten wollen, so Karl. Es sei eine Frage der digitalen Souveränität.

Bildergalerie der Potsdamer Konferenz für Nationale CyberSicherheit 2022