Hasso-Plattner-Institut25 Jahre HPI
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Vanja Doskoč

"Mapping Restrictions in Behaviourally Correct Learning"

In dieser Arbeit untersuchen wir das Sprachenlernen in der Formalisierung von Gold (1967). Dabei stellt ein Lerner, dem nacheinander die volle Information einer Zielsprache präsentiert wird, Vermutungen darüber auf, welche Sprache er glaubt, präsentiert zu bekommen. Sobald diese Hypothesen syntaktisch zu einer korrekten Erklärung der Zielsprache konvergieren, wird das Lernen als erfolgreich angesehen. Dies wird passenderweise als erklärendes Lernen bezeichnet. Um Lernstrategien zu modellieren, werden den aufgestellten Hypothesen Einschränkungen auferlegt, zum Beispiel, dass die Vermutungen einem monotonen Verhalten folgen müssen. Auf diese Weise können wir untersuchen, welche Auswirkungen eine bestimmte Einschränkung auf das Lernen hat.

In letzter Zeit hat sich die Literatur in Richtung Kartographie verlagert. Hier werden verschiedene, scheinbar nicht zusammenhängende Restriktionen einander gegenübergestellt, wodurch interessante Beziehungen zwischen ihnen aufgedeckt werden. Die Ergebnisse werden dann in so genannten Karten dargestellt. Für das erklärende Lernen gibt es in der Literatur bereits Karten geläufiger Einschränkungen für verschiedene Formen der Datenpräsentation.

Im Falle des verhaltenskorrekten Lernens, bei dem die Lerner nicht syntaktisch, sondern semantisch konvergieren sollen, wurden die gleichen Einschränkungen wie beim erklärenden Lernen untersucht. Ein ähnlich vollständiges Bild hinsichtlich ihrer Interaktion wurde jedoch noch nicht präsentiert.

In dieser Arbeit übertragen wir den Kartographie-Ansatz auf das verhaltenskorrekte Lernen. Insbesondere vervollständigen wir die Teilergebnisse aus der Literatur für viele gut untersuchte Restriktionen und liefern Karten für verhaltenskorrektes Lernen mit verschiedenen Arten der Datenpräsentation. Wir untersuchen auch Eigenschaften von Lernern, die in der Literatur als wichtig eingestuft werden. Uns interessiert, ob die Lerner konsistent sind, das heißt ob ihre Vermutungen die Daten einschließen, auf denen sie aufgebaut sind. Während man beim erklärenden Lernen nicht davon ausgehen kann, dass die Lerner konsistent sind, ist beim verhaltenskorrekten Lernen das Gegenteil der Fall. Es ist sogar bekannt, dass Lerner, die verschiedenen Einschränkungen folgen, als konsistent angenommen werden können. Wir tragen zur Literatur bei, indem wir zeigen, dass dies für alle untersuchten Restriktionen der Fall ist.

Wir untersuchen auch mathematisch interessante Eigenschaften von Lernern. Insbesondere interessiert uns, ob das Lernen unter einer gegebenen Restriktion mit stark Bc-sperrenden Lernern durchgeführt werden kann. Solche Lerner sind von besonderem Wert, da sie es erlauben, Simulationsargumente anzuwenden, wenn man zum Beispiel zwei Lernparadigmen miteinander vergleicht. Die Literatur bietet eine reichhaltige Grundlage dafür, wann Lerner als stark Bc-sperrend angenommen werden können, die wir auf alle untersuchten Einschränkungen erweitern.