Das Hasso-Plattner-Institut bietet das deutschlandweit einzigartige Studienfach "IT-Systems Engineering". Diese praxisnahe Form des Informatikstudiums legt besonderen Wert auf die Konzeption und Entwicklung komplexer Softwaresysteme. Das Studium ist gebührenfrei.
Die Forschung an den Fachgebieten sowie der internationalen Research School des Hasso-Plattner-Instituts zeichnet sich durch einen hohen wissenschaftlichen Anspruch, Praxisnähe und enge Kooperationen mit der Industrie aus. Den Mittelpunkt bildet die Erforschung hochkomplexer IT-Systeme.
Das HPI in Potsdam ist einzigartig in der deutschen Universitätslandschaft. Die ausgezeichneten Bachelor-, Master- und Promotionsstudiengänge im IT-Systems Engineering sind praxis- und innovationsorientiert. Mit "Design Thinking" schlägt das HPI eine Brücke ins Silicon Valley zum Schwesterinstitut der Stanford University.
Auch für Schüler und Berufstätige bietet das Hasso-Plattner-Institut attraktive Bildungsangebote. Mit openHPI betreibt es eine eigene IT-Bildungsplattform mit kostenlosen Online-Kursen. Die Schülerakademie organisiert Informatik-Camps und Veranstaltungen für Schüler. Die HPI Academy bietet Berufstätigen Bildungsangebote im Design Thinking.
Das Hasso-Plattner-Institut wird auch weit über den Standort Potsdam hinaus beachtet. Die Presseabteilung steht allen Interessenten gerne Rede und Antwort und informiert über die Aktivitäten des HPI.
Mit Scheitern zum Erfolg: HPI-Studierende entwickeln mit Stanford und ...
22.12.2016
News
Mit Scheitern zum Erfolg: In Stanford-Kurs entwickeln HPI-Studierende neue Lösungen für alltägliche Probleme
Wie kann man die Nutzung von Fitnesssoftware verbessern? Was bringt die Zukunft des Car Sharing? Und wie macht man das Thema "Krankenversicherungen" attraktiv für junge Menschen? Im Seminar "Global Team-Based Innovation/ME310" basteln Studierende des Hasso-Plattner-Instituts (HPI) gemeinsam mit Kommilitonen der Stanford Universität, des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT) sowie den Projektpartnern Audi, Futurewei Technologies und HUK Coburg an neuen Lösungen für alltägliche Probleme.
Der Auftakt des GIT/ME310-Kurses fand Ende Oktober dieses Jahres in Porto, Portugal statt. Traditionell besteht die erste Aufgabe der Teams darin, ein fahrtüchtiges Vehikel aus Papier zu basteln. In einem Rennen treten die Prototypen der Teams schließlich gegeneinander an. (Foto: HPI)
Der GTI/ME310-Kurs
Der Kurs richtet sich an Masterstudierende des Hasso-Plattner-Instituts. In Zusammenarbeit mit Studierenden international führender Universitäten bearbeiten sie Herausforderungen von Partnerunternehmen. Dabei ist das HPI sowohl Partner des ME310-Kurses der Stanford Universität sowie des SUGAR-Netzwerks.
"Fail early and often" steht in großen Buchstaben über dem Arbeitstisch der HPI-Masterstudenten Georg Berecz, Janos Brauer und Stephan Detje geschrieben. "Scheitere früh und oft" ist eine der Grundregeln der am HPI gelehrten Innovationsmethode Design Thinking. Mit ihrer Hilfe arbeiten die Studenten derzeit an einer Fitnesssoftware für Futurewei Technologies, ein Tochterunternehmen des chinesischen Elektronikkonzerns Huawei. Im HPI-Masterseminar "Global Team-Based Innovation/ME310" entwickeln sie gemeinsam mit sieben weiteren HPI-Studierenden neue Lösungen für alltägliche Probleme. Hinter dem Seminartitel verbirgt sich eine Lehrveranstaltung der Stanford Universität und weiterer global führender Universitäten. Im Gegensatz zu anderen Seminaren ist Scheitern hier ausdrücklich erlaubt.
"Die Entwicklung innovativer Lösungen ist ein kreativer Prozess, bei dem Scheitern ein normaler Bestandteil ist. Wichtig ist, dass man die richtigen Schlüsse daraus zieht, um seine Idee kontinuierlich zu verbessern", erklärt Franziska Dobrigkeit. Als wissenschaftliche Mitarbeiterin am Fachgebiet "Enterprise Platform and Integration Concepts" von Professor Hasso Plattner organisiert sie den Kurs am HPI gemeinsam mit Kursleiter Dr. Matthias Uflacker sowie ihren Kollegen Keven Richly und Christopher Schmidt. Insofern sei es durchaus von Vorteil früh und oft zu scheitern, um möglichst schnell zu einem ausgereiften Produkt oder einer Dienstleistung zu gelangen.
Video: Stanford-Kursteilnehmer beim Kick-off in Porto
Fitnesssoftware soll Handlungsempfehlungen geben
Vor dieser Herausforderung stehen auch die drei HPI-Studenten des Futurewei-Projekts. Gemeinsam mit ihren Kommilitonen der US-amerikanischen Stanford Universität möchten sie eine Fitnesssoftware entwickeln, die Informationen aus verschiedenen Datenquellen zusammenführt und gezielte Handlungsempfehlungen gibt. Bei einer Regenvorhersage für das Wochenende könnte die Applikation mit Zugriff auf die Kalenderdaten des Nutzers beispielsweise vorschlagen, die sonntägliche Joggingrunde auf einen früheren Termin unter der Woche mit besseren Wetteraussichten vorzuziehen.
Dabei arbeiten die Studierenden über Fachgrenzen und Zeitzonen hinweg. "Unsere Seminarteilnehmer sollen lernen, gemeinsame Absprachen zu treffen, Ziele zu definieren und Phasen der eigenständigen und teamorientierten Arbeit zu koordinieren", sagt Franziska Dobrigkeit. Ausgehend von der Beobachtung und dem Verständnis für die Problemstellung nehmen sie die Perspektive des Nutzers ein und entwickeln Ideen für Lösungen. Durch persönliche Interviews oder weiterreichende Umfragen ergründen die Studierenden die Bedürfnisse der Nutzer, so wie es der Design-Thinking-Prozess vorgibt. Anschließend entwerfen, bauen und testen sie Prototypen. In allen Phasen werden sie durch Tutoren des HPI unterstützt.
Ergebnisse werden im Sommer an der Stanford Universität präsentiert
Neben dem Projekt von Futurewei Technologies sind HPI-Studierende noch für Audi und HUK Coburg auf der Suche nach neuen Ideen. Das Team von Michael Janke, Stefan Neubert und Jan Selke widmet sich mit Kommilitonen der Stanford Universität der Zukunft des Car-Sharing. Für den deutschen Automobilhersteller Audi erarbeiten sie, wie man das kurzfristige Teilen von Autos nutzerfreundlicher gestalten kann. Der Projektpartner von Paul Arndt, Lukas Faber, Cornelius Hagmeister, Felix Wolff und Studierende des Karlsruher Instituts für Technologie ist das deutsche Versicherungsunternehmen HUK Coburg. Gemeinsam entwickeln sie Ansätze, damit sich junge Menschen mehr mit ihrer Krankenversicherung beschäftigen.
Schon im Januar reisen die Studierendenteams an die Stanford Universität, um im Herzen des Silicon Valley an ihren Ideen zu feilen. Die finalen Ergebnisse der Projekte werden im Sommer an der amerikanischen Eliteuniversität in Kalifornien präsentiert. Bis dahin können die Studierenden ihre Ideen zu testbaren Prototypen ausbauen. Wie oft sie bis dahin an einer Idee gescheitert seien, werde nicht erfasst, sagt die Dozentin Franziska Dobrigkeit. Eventuell sei dies aber an der Qualität der Ergebnisse abzulesen, fügt sie mit einem Lächeln an: Umso öfter, desto besser das Resultat.