Dr. Julian Risch ist der Gewinner des zweiten Better World Award UP - den mit 3.333 Euro dotierten Preis erhält Risch für seine Dissertation „Reader Comment Analysis on Online News Platforms“, die er am HPI-Lehrstuhl für Informationssysteme unter Leitung von Professor Felix Naumann und Dr. Ralf Krestel schrieb. In der Dissertation untersucht Risch, wie in Online-Diskussionen Missbräuche durch Trolle, Hass-Mails oder Spam vermieden werden können und wie ein respektvollerer Austausch und Umgang im Netz ermöglicht werden kann. „In Zeiten von 'Fake News' und Populismus brauchen wir Dialog und Diskurs mehr denn je. Die Dissertation von Julian Risch setzt genau hier an. Sie untersucht, wie Künstliche Intelligenz zur automatisierten Klassifizierung, Empfehlung und Vorhersage von Kommentaren in Onlinemedien eingesetzt werden kann, um respektvolle und anregende Online-Diskussionen zu fördern“, begründete Wissenschaftsstaatssekretär Tobias Dünow die Entscheidung der Jury in seiner Laudatio. Auch die Relevanz und Aktualität des Themas für die Gesellschaft seien wichtig gewesen.
Der 1991 in Berlin geborene Julian Risch studierte an der gemeinsamen Digital Engineering Fakultät des Hasso-Plattner-Instituts (HPI) und der Universität Potsdam IT-Systems Engineering. Während eines Praktikums im kalifornischen Silicon Valley entwickelte er bereits einen Software-Forschungsprototypen und begann nach seinem Masterabschluss im Forschungskolleg des HPI ein Promotionsstudium zum Thema „Analyse von Leserkommentaren auf Online-Nachrichtenplattformen“. 2019 gab Risch auf der offenen Lernplattform openHPI einen speziellen Online-Kurs zum Thema Trolle, Hass und Fake News im Netz. Seit der erfolgreichen Promotion im Dezember 2020 arbeitet Risch als Ingenieur für maschinelles Lernen in dem Berliner Start-up deepset, das Open Source Software für die semantische Suche in Texten entwickelt.
