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08.08.2022

Ethik und Dilemmata in der globalisierten Welt

Poster Abstract zur Ethik-Lehrveranstaltung von HPI-Dozentin Dr. Barbara Buchberger und Studierenden bei Europas größtem Medizinethikkongress, der European Association of Centres of Medical Ethics (EACME), angenommen

Studierender bei Posterpräsentation
Postererstellung und -präsentation sind ein wichtiger Bestandteil der wissenschaftlichen Lehre am HPI. (Foto: HPI/K.Herschelmann)

In ihrer Lehrveranstaltung zum Thema „Ethik und Dilemmata in der globalisierten Welt: Erfahrungen aus der SARS-CoV-2-Pandemie“ hat Privatdozentin Dr. Barbara Buchberger HPI-Studierenden im letzten Semester die wichtigen Grundbegriffe der Ethik sowie Grundkenntnisse relevanter ethischer Begründungstheorien vermittelt. Nach der Methode der „Moral Case Deliberation“ (MCD), die an der VU University Medical Center Amsterdam von Guy Widdershoven, Professor für Philosophie, entwickelt wurde, hat Buchberger gemeinsam mit den Studierenden persönlich erlebte moralische Dilemma-Situationen sowie die darin in Konflikt geratenen Werte und Normen diskutiert und analysiert.

„Bei Moral Case Deliberation geht es darum, anderen zuzuhören, die richtigen Fragen zu stellen und offen für andere Standpunkte zu sein. Gerade in der SARS-CoV-2-Pandemie seien aufgrund von Mangel und Knappheit im Gesundheitswesen dilemmatische Situationen eingetreten, die nicht nur in den relevanten Gremien und Institutionen, sondern auch in der Gesellschaft breit diskutiert wurden“, so Buchberger. Die straff strukturierte Dialogform des MCD sei den Informatik-Studierenden und angehenden Software-Ingenieuren sehr entgegengekommen. Zurückzuführen sei die ethische Fallbesprechung auf Hans-Georg Gadamers Hermeneutik, eine Theorie des Verstehens und der Erfahrung.

„Ein Gespräch setzt voraus, dass der andere Recht haben könnte.“

Hans-Georg Gadamer

MCD-Teilnehmerinnen und -Teilnehmer werden darin trainiert, eine moralische Untersuchung einer moralischen Frage durchzuführen, die sich ihnen in einer konkreten Situation gestellt hat. Die Methode kann individuell als ethische Unterstützung genutzt werden, für Ethik-Komitees, im Bildungsumfeld oder von Gesundheitsfachleuten, um mit einzelnen Fällen zum Beispiel zur Entscheidungsfindung umgehen zu können. Mögliche Ziele von MCD sind die Entwicklung moralischer Kompetenz, Verbesserung der Zusammenarbeit eines Teams, Verbesserung von Entscheidungsprozessen und die Entwicklung, Anpassung oder Implementierung von Verfahren und Leitlinien.

Bei der größten europäischen Medizinethik-Konferenz EACME, die vom 15. bis zum 17. September 2022 im italienischen Varese stattfindet, wird ein Abstract der Vorlesung Teil der diesjährigen Postersession sein.

Inhalte des Posters erarbeitet mit der MCD Methode

Inhalt des Posters