Hasso-Plattner-Institut25 Jahre HPI
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08.08.2024

Doktorand:innen aus Stanford am HPI

Im Sommer forschen Matthew Jörke und Lindsay Popowski an ihren Promotionsprojekten am HPI.

Die beiden Stanford-Doktorand:innen Matthew Jörke und Lindsay Popowski

Matthew Jörke und Lindsay Popowski arbeiten an der Universität Stanford in Kalifornien an ihrem Doktortitel der Computer Science, verbringen diesen Sommer jedoch am Hasso-Plattner-Institut. Das HPI und das Stanford Institute for Human-Centered Artificial Intelligence (HAI) kollaborieren im Rahmen eines kürzlich gestarteten gemeinsamen Forschungsprogramms, der auch den Austausch von Forschenden beinhaltet. Das Programm umfasst fünf große Projektbereiche im Bereich der Human-Centered AI. Lindsay und Matthew sind Teil der Projektbereiche „Design of Social Computing Systems“ und „AI-Assisted Privacy-Preserving Smart Homes/Offices/Health Spaces”, am HPI angesiedelt am Fachbereich von Prof. Ralf Herbrich. Im Interview berichten sie von ihren Projekten und ihren Erwartungen an den Forschungsaustausch.

Hasso-Plattner-Institut: Was ist euer Forschungsschwerpunkt?

Matthew Jörke: Meine Forschung bewegt sich an der Schnittstelle von Mensch-Computer-Interaktion und maschinellem Lernen, wobei der Schwerpunkt auf der Änderung von Gesundheitsverhalten liegt. In meiner Arbeit untersuche und entwickle ich Technologien zur Förderung eines gesunden Lebensstils. In diesem Sommer setze ich meine Forschung an GPTCoach fort, einem LLM-basierten Chatbot, der körperliche Aktivität fördern soll. GPTCoach implementiert ein etabliertes Gesundheitscoaching-Programm und kann Daten von einem Wearable abfragen und visualisieren. Zurzeit arbeiten wir an der Erweiterung unseres Systems in Vorbereitung auf eine Längsschnitt-Feldstudie. 

Lindsay Popowski: Mein Schwerpunkt liegt in der Mensch-Computer-Interaktion, in einem Bereich, der Social Computing genannt wird. Ich interessiere mich dafür, wie sich die Gestaltung von Online-Räumen auf unser soziales Verhalten auswirkt, und zwar in kleinem und großem Maßstab. Meine derzeitige Arbeit konzentriert sich auf Algorithmen für Social Media Feeds (wie die Beiträge, die man sieht, ausgewählt und in eine Reihenfolge gebracht werden) und wie alltägliche Nutzer ihr Verhalten verstehen oder nicht verstehen. Wir sind besonders daran interessiert, welche Algorithmen es Nutzern ermöglichen, ihr zukünftiges Verhalten vorherzusagen.

HPI: Welche Erwartungen habt ihr an eure Zeit am HPI und welche Ziele verfolgt ihr mit eurem Forschungsaufenthalt?

Matthew: Mein Hauptziel für meinen Forschungsaufenthalt am HPI besteht darin, wesentliche Fortschritte bei meinem GPTCoach-Projekt zu erzielen, damit ich eine Studie starten kann, wenn ich im Herbst nach Kalifornien zurückkehre. Ich freue mich darauf, eng mit Prof. Ralf Herbrich, meinem Betreuer, zusammenzuarbeiten und von seinem Fachwissen zu profitieren. Außerdem hoffe ich, neue Kollegen, Freunde und potenzielle Mitarbeiter mit ähnlichen Forschungsinteressen kennenzulernen. Ich bin auch gespannt darauf, mehr über die akademische Welt in Deutschland zu erfahren und die Gemeinsamkeiten und Unterschiede zur akademischen Welt in den USA zu erkunden. 

Lindsay: Am HPI bin ich in der Gruppe KI und Nachhaltigkeit von Ralf Herbrich angesiedelt. Ich freue mich darauf, von den anderen in dieser Gruppe zu lernen, vor allem wegen der KI-orientierten Perspektiven. Außerdem arbeite ich eng mit Ralf zusammen, der mir Rat zu meinem aktuellen Projekt gibt, welches sich gut mit seinem Fachwissen überschneidet. Es ist auch sehr interessant, in einem neuen Labor zu arbeiten - jedes Labor hat eine eigene Kultur, selbst wenn es sich nicht in einem anderen Land befindet - und ich genieße es, zu sehen, wie die Dinge hier anders gemacht werden. Mein eher praktisches Ziel ist es, mein aktuelles Projekt abzuschließen und es am Ende des Sommers einzureichen. Bis jetzt kommen wir gut voran!

HPI: Worauf freut ihr euch während eures Aufenthaltes am meisten? Gibt es etwas Bestimmtes, das ihr in Deutschland gerne sehen oder besuchen würdet?

Matthew: Ich bin Deutsch-Amerikaner und meine gesamte Familie väterlicherseits lebt in Deutschland. Ich sehe sie nicht sehr oft, deshalb bin ich sehr dankbar für die Möglichkeit, Zeit mit ihnen zu verbringen, während ich hier bin. Berlin ist außerdem eine meiner Lieblingsstädte auf der Welt, und es war schon immer ein Traum von mir, hier zu leben. Es ist unglaublich, so viele interessante Menschen kennenzulernen und eine Gemeinschaft aufzubauen. Da ich selbst Hobbymusiker bin, ist es besonders schön, neue Leute aus der Musik- und Kunstbranche kennenzulernen und die Musikszene hier in Berlin zu erkunden. 

Lindsay: Am meisten freue ich mich darauf, den Sommer in Berlin einfach nur zu genießen. Ich hatte noch nicht so oft die Gelegenheit, in einer städtischen Umgebung zu leben, deshalb freue ich mich darauf, viel gutes Essen zu essen, kleine Läden zu besuchen, historische Stätten und Museen zu besichtigen und zu Fuß oder mit öffentlichen Verkehrsmitteln unterwegs zu sein. Ich möchte auch einige Zeit an den Seen verbringen, während ich hier bin.