Hasso-Plattner-Institut25 Jahre HPI
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20.08.2024

HPI schlägt vor: Digitalschulen nach dem Vorbild von Musikschulen

Um im Bereich der digitalen Bildung in Deutschland entscheidende Fortschritte zu erzielen, schlägt das HPI in einem Positionspapier die Einführung von "Digitalschulen" vor. Diese außerschulischen Einrichtungen sollen komplementär zum regulären Bildungsangebot ähnlich wie Musik- und Kunstschulen arbeiten und digitale Kompetenzen bei Schüler:innen in Deutschland fördern. 

HPI-Professor Patrick Baudisch
HPI-Fachgebietsleiter und Initiator des Positionspapiers Prof. Patrick Baudisch

Ziel der Digitalschulen wäre es, junge Menschen neben der formalen Schulbildung noch intensiver auf die Anforderungen der digitalen Zukunft vorzubereiten. Mit Digitalschulen könnte ein praxisnahes Lernumfeld geschaffen werden, das jungen Menschen notwendige digitale Kompetenzen vertiefend vermittelt. Dieses Angebot soll die öffentlichen Schulen ausdrücklich stärken und zum Beispiel mit Kooperationen auch Lehrkräfte bei ihren digitalen Bildungsthemen unterstützen oder Lernräume zu digitalen Themen für Schulen schaffen. Diese neuen Bildungseinrichtungen sollen sicherstellen, dass alle Schülerinnen und Schüler gleichermaßen Zugang zu umfassender digitaler Bildung haben. Staatlich geförderte niedrige Elternbeiträge sollen dies ebenfalls begünstigen, damit ein niedrigschwelliges Angebot für alle Kinder und Jugendlichen entsteht.    

Für eine erfolgreiche Umsetzung dieses Konzepts müssen für die Betreiber von Digitalschulen angemessene Rahmenbedingungen geschaffen werden. Dies sollte laut dem Positionspapier in einem speziellen Digitalschulgesetz oder in der Erweiterung der bestehenden Musikschulgesetze verankert werden. Ein entscheidender Schritt ist zudem die Zusammenarbeit mit etablierten außerschulischen Bildungsinitiativen, Bildungs-Startups und anderen externen Partnern. Öffentlich-private Partnerschaften (Public Private Partnerships) können dabei helfen, Fachwissen und Ressourcen effektiv zu bündeln und zu stärken.   

Professor Patrick Baudisch leitet das Fachgebiet „Human Computer Interaction“ am Hasso-Plattner-Institut und hat das Positionspapier initiiert. Er sieht in diesem Konzept große Chancen: „Mit den Musikschulen ist ein Bildungsangebot gelungen, auf dem wir auch für die digitale Zukunft aufbauen können. Mit der Schaffung staatlich anerkannter Digitalschulen würden wir komplementär zum regulären Schulangebot die Förderung der digitalen Kompetenzen unserer zukünftigen Generationen beschleunigen und gleichzeitig den Digital-Standort Deutschland stärken.“

Hier geht es zum Positionspapier: https://hpi.de/fileadmin/user_upload/hpi/dokumente/presse_informationen/Policy_Paper_Digitalschulen_f%C3%BCr_Deutschland_HPI.pdf