Hasso-Plattner-InstitutSDG am HPI
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23.02.2006

Potsdam. Vor "lähmendem Proporzdenken" bei der Diskussion über ein europäisches Netzwerk von Spitzenforschungseinrichtungen hat das Hasso-Plattner-Institut gewarnt. Dessen Direktor, Prof. Christoph Meinel, sagte am Donnerstag (23.2.): "Die Absicht der EU-Kommission, eine solche universitäre Elite-Einrichtung nach dem Vorbild des berühmten Massachusetts Institute of Technology zu schaffen, ist einerseits ein ermutigendes Zeichen für Europa. Denn wer in der Spitzenforschung international mithalten will, muss sich kompromisslos zur Elitenförderung bekennen." Meinel dankte Bundesforschungsministerin Annette Schavan für die Ankündigung, sich aktiv in die Überlegungen zu dem Europäischen Technologieinstitut (ETI) einzubringen. Der Leiter des einzigen völlig privat finanzierten Uni-Instituts in Deutschland betonte aber auch, dass zum Aufbau solcher Einrichtungen überdurchschnittliche Anstrengungen nötig seien. Deshalb verbieten sich nach Meinels Auffassung "alle wie auch immer gearteten durchschnittlichen Aufteilungen, die auf Proporz, Begehrlichkeiten und Befindlichkeiten einzelner Mitgliedsstaaten Rücksicht nehmen".

Da für das Europäische Technologieinstitut EU-Mittel eingesetzt werden sollen, sei leider aber genau ein solches Proporzdenken zu befürchten, das lähmend wirkend könne für das Bemühen um die weltweit besten Köpfe unter den Studierenden, Forschern und wissenschaftlichen Mitarbeitern. Der HPI-Direktor verwies darauf, dass die EU-Kommission auch Möglichkeiten der privaten Finanzierung durch die Wirtschaft vorsehe. Solche unterlägen glücklicherweise einem solchen Proporzdenken nicht, seien der Öffentlichkeit leicht vermittelbar und könnten eine reale Chance für den erfolgreichen Aufbau einer so ehrgeizigen Institution bieten. Als gelungene Beispiele für diesen Finanzierungsansatz nannte Meinel amerikanische Elite-Universitäten wie Stanford oder Havard, aber auch das Hasso-Plattner-Institut in Potsdam. Es bildet unter anderem in einer "Research School" hochbegabte Hochschulabsolventen und Doktoranden im IT Systems Engineering aus.