Hasso-Plattner-InstitutSDG am HPI
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12.04.2006

Potsdam. Einen Generator, der Unternehmens-Software automatisch entwickelt und dabei in kürzerer Zeit als bisher höhere Qualität liefert, haben sieben junge Studenten des Hasso-Plattner-Instituts der Öffentlichkeit vorgestellt. Auf dem "Bachelorpodium 2006" präsentierten sie am 12. April einen neuen Ansatz für die Arbeit mit solchen Software-Generatoren.

"Computerprogramme für komplexe Geschäftsanwendungen müssen oft aufwändig an individuelle Kundenwünsche angepasst werden. Dadurch entstehen viele ähnliche Produkte, die sich nur in kleinen Teilen unterscheiden. Diese Produktpalette ist entsprechend schwierig zu pflegen, zum Beispiel bei Erweiterungen", erläutert HPI-Student Olaf Märker die Situation. Dann muss in allen Produkten die gleiche Änderung vorgenommen werden - aber immer einzeln. Dies ist das ideale Einsatzfeld für die automatische Generierung von Software.

In ihrem Projekt, das von HPI-Professor Mathias Weske betreut wurde, definierten die HPI-Studenten komplexe Unternehmenssoftware danach, welche Geschäftsprozesse diese steuern. Das Besondere an "Margrathea", wie die HPI-Studenten ihren Software-Generator genannt haben, ist, dass ähnliche Software-Anwendungen zu einer Familie zusammengefasst werden können. Konkret ging es um typische Geschäftsprozesse, wie sie bei der Berliner ehotel AG rund um das Buchen von Hotels ablaufen.

"Um den Software-Generator bauen zu können, lernten wir HPI-Studenten während eines zweimonatigen Aufenthalts bei Delta Software Technology GmbH im Sauerland zunächst den aktuellen Stand der automatisierten Software-Erstellung kennen", berichtet Olaf Märker. Diese Erfahrungen kombinierten die Studenten mit den Ergebnissen des am Hasso-Plattner-Institut laufenden Forschungsprojekts PESOA (Process Family Engineering in Service- Oriented Applications). Es wird von der Bundesregierung gefördert. Daraus entstand dann der Software-Generator "Magrathea", der die vielen Internet-Portale der ehotel AG aus Prozessbeschreibungen automatisch aufbauen kann.

Die Veranstaltung am 12. April war einer von 365 ausgewählten Orten in der Innovations-Kampagne "Land der Ideen" und einer der HPI-Beiträge zum Informatikjahr 2006. Insgesamt rund 60 Bachelor-Studenten präsentierten der Öffentlichkeit, welche innovativen IT-Lösungen sie im Rahmen ihres praxisnahen HPI-Studiums im Auftrag von Unternehmen und Institutionen entwickelt haben.

Foto:HPI-Student Olaf Märker präsentiert den von seinem Team entwickelten Software-Generator "Magrathea", der Unternehmens-Software automatisch entwickelt und dabei in kürzerer Zeit als bisher höhere Qualität liefert. Quelle: HPI/K. Herschelmann