Hasso-Plattner-InstitutSDG am HPI
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17.07.2009

Potsdam. Studenten der School of Design Thinking am Hasso–Plattner–Institut (HPI)haben ein Konzept entwickelt, wie innerhalb von nur fünf Wochen Bürger und Landesbehören in Teamarbeit zu Lösungen für einzelne Herausforderungen bei der Gestaltung des E-Government kommen können. Ihr Konzept mit dem Titel „Plan B – Brandenburg selber machen“, das eine Art Freiraum für Innovation im Kontakt zwischen Bürgern und Behörden schafft, stellten sie am 17. Juli vor. Anlass war die Verabschiedung des zweiten Absolventenjahrgangs der School of Design Thinking am Hasso-Plattner-Institut in Potsdam.

Die Aufgabe, das E-Government in Brandenburg durch Einbeziehung von Bürgern und Unternehmen wirkungsvoller zu gestalten, hatte das Landesinnenministerium an die Innovationsschule des HPI herangetragen. „Wir stellten schnell fest, dass das Kernproblem eigentlich nicht die E-Government-Produkte als solche sind. Vielmehr dauert der Prozess ihrer Entwicklung viel zu lang und verliert dabei den Bürger aus den Augen“, sagte Hannes Maurer, Mitglied des Design Thinking-Teams und Student der Europäischen Medienwissenschaften an der FU Berlin.

„Das Vorgehen der Behörden ist gründlich und korrekt, muss aber transparenter und agiler werden“, erklärte Teammitglied Lisa Zoth, Politikwissenschafts-Studentin der Uni Potsdam. Die Design Thinking-Studenten entwickelten daher einen bürgernahen, transparenten und schnellen Prozess. Eine Idee, die aus der Verwaltung oder von einem Bürger zur Gestaltung von elektronischen Anwendungen kommt, soll nach diesem „Plan B“ an festgelegten Tagen innerhalb von fünf Wochen von einem Team aus Bürgern und Vertretern aus Behörden unter Anleitung eines Kreativcoaches weiterentwickelt werden. Was so entwickelt, geprüft und für gut befunden wurde, kann anschließend schneller als bisher umgesetzt werden. „Ein solches Verfahren ist für alle Bürger transparent, wenn die Ideenauswahl auf einer Internetplattform stattfindet und der gesamte Prozess öffentlich durchgeführt werde – zum Beispiel in einem Schaufenster in der Innenstadt der Landeshauptstadt Potsdam“, erläuterte Zoth.

Innenminister Jörg Schönbohm zeigte sich beeindruckt von dem Konzept der Studenten: „Elektronische Verwaltungslösungen sind wichtige Instrumente der Modernisierung der Brandenburger Verwaltung. Wir wollen Bürger, Unternehmen und die betroffenen Verwaltungsmitarbeiter so früh wie möglich an der Gestaltung dieser Angebote beteiligen. Durch die innovative Arbeit der Studenten sind wir der Entwicklung eines neuen Verfahrens zur nutzerorientierten Gestaltung von E-Government einen großen Schritt näher gekommen“. Zum interdisziplinären Team rund um die Studierenden Maurer und Zoth gehörten Ludwig Kannicht (HU Berlin, Psychologie), Greta Konrad (FU Berlin, Neue deutsche Literatur), und Conrad Thätner (Techn. FH Wildau, Luftfahrttechnik/Luftfahrtlogistik). Betreut wurden sie von Prof. Dr. Christoph Meinel und Maxim Schnjakin (beide HPI) und Prof. Dr. Christoph Lattemann (Uni Potsdam).

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