Der Potsdamer Informatikwissenschaftler Prof. Christoph Meinel rechnet damit, dass es noch eine Generation brauchen könnte, um zu internationalen Festlegungen rund um das Eigentum an digitalen Daten zu kommen. In einem Beitrag für die Frankfurter Allgemeine Zeitung aus Anlass des nationalen IT-Gipfels in Hamburg fordert Meinel „ein gemeinsames technisches, organisatorisches und juristisches Verständnis davon, wem welche Daten gehören“. Ferner seien befriedigende Regelungen dafür notwendig, „wie Daten beschafft werden dürfen, was mit den Daten gemacht bzw. nicht gemacht werden darf, wer welchen Einfluss auf die Auswertung von Daten haben soll und wer die Ergebnisse von Datenanalysen in welchen Grenzen nutzen und vermarkten darf.“
Derzeit gebe es noch keine befriedigenden Antworten auf diese Fragen, schreibt Meinel in dem Artikel, der am Dienstag, 21.10., in einem Special mit dem Titel „Innovationstreiber IKT“ erscheint. Die Regelungen müssten „unseren Vorstellungen von der Freiheit jedes Einzelnen einerseits und vom freien wirtschaftlichen Handeln in einer freiheitlich-demokratischen Ordnung andererseits entsprechen“, fordert der Direktor des Potsdamer Hasso-Plattner-Instituts (HPI). Die Politik ist nach seinen Worten aufgefordert, einen gesellschaftlichen Konsens und internationale Regeln zur Einhaltung dieses zu schaffenden Rahmens durchzusetzen.
Es gehe darum, „eine möglichst freiheitliche und weitestgehend selbstbestimmte, durch das Recht geschützte Teilhabe der Bürger in der sich rasant entwickelnden digitalen Welt zu gewährleisten“, schreibt der Experte für Internet-Technologien und -Systeme. Gleichzeitig sollten innovative Möglichkeiten der wirtschaftlichen Verwertung digitaler Daten möglich sein, um die weitere wirtschaftliche und gesellschaftliche Entwicklung und die Wahrung des Wohlstandes zu sichern. „Notwendig sind intelligente Anonymisierungs- und Pseudonymisierungs-Lösungen, die hohe Flexibilität erlauben und das Prinzip der digitalen Selbstbestimmung stützen“, so Meinel.