Hasso-Plattner-InstitutSDG am HPI
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06.07.2015

Pressemitteilung

HPI-Studenten ermöglichen mit App für Langzeit-EKG Stresslevel-Analyse

Potsdam. Bachelorstudenten des Hasso-Plattner-Instituts (HPI) haben eine App entwickelt, die es Nutzern ermöglicht, anhand eines Langzeit-EKG eine individuelle Stresslevel-Analyse erstellen zu lassen. Das fünfköpfige Team arbeitete eng mit der GETEMED AG in Teltow zusammen. Am 6. Juli präsentierten die HPI-Studierenden ihr Ergebnis beim Bachelorpodium. Gut 200 Gäste aus Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und Gesellschaft hatten sich dazu in Potsdam eingefunden.

Die App erlaubt es, eine erste Risikoabschätzung für Krankheiten wie Burnout, Depression oder Übermüdung zu erstellen. Dazu wird mittels eines mobilen EKG-Rekorders der Firma GETEMED ein 24-stündiges Langzeit-EKG aufgenommen. Die App lädt die berechneten Herzschlagintervalle via Bluetooth vom Rekorder und erstellt in Sekundenschnelle eine individuelle Stresslevel-Analyse.

“Dank der von uns entwickelten Anwendung ist es nun möglich, sich in bestimmten Verdachtsfällen eine erste Risikoabschätzung erstellen zu lassen, ohne sich in diesem Stadium bereits aufwändigen ärztlichen Untersuchungen unterziehen zu müssen”, erklärte Karl Wolf, Sprecher der Bachelorprojektgruppe. Der entscheidende Vorteil der Anwendung liege dabei in ihrer Geschwindigkeit. Der gesamte Analyseprozess dauere höchstens fünf Minuten.

“Menschen, die in ihrem Alltag sehr gestresst sind, haben typischerweise auch wenig Zeit. Somit können sie nun ihre Zeit sinnvoll nutzen, statt beim Arzt lange im Wartezimmer zu sitzen”, betonte Wolf. Während der Aufnahme des Langzeit-EKG könnten die Nutzer ungehindert ihrem Alltag nachgehen.

Betreut haben das Bachelorprojekt Prof. Andreas Polze, Leiter des HPI- Fachgebiets Betriebssysteme und Middleware, sowie die wissenschaftlichen Mitarbeiter Lena Herscheid und Daniel Richter. Seitens der GETEMED AG standen den Studenten vor allem Dr. Alexander Schacht und Dr. med. Thomas Leuthold zur Seite.

Bachelorpodium – Ausweis der praxisnahen Ausbildung am HPI

Das Bachelorpodium des Hasso-Plattner-Instituts gibt es schon seit 2005. Seitdem präsentieren die Bachelorstudenten des HPI in der Regel gegen Ende des Sommersemesters die Ergebnisse ihrer Praxis-Projekte, die sie in Teams von vier bis acht Studenten am Ende ihres Bachelorstudiums absolviert haben. Sie zeigen, wie sie zwei Semester lang – von Professoren und wissenschaftlichen Mitarbeitern angeleitet – größere praktische Aufgaben der Informationstechnologie eigenverantwortlich angepackt und welche innovativen Lösungen für Wirtschaft und Gesellschaft sie dabei entwickelt haben. Projektgeber sind renommierte Unternehmen und Institutionen aus dem In- und Ausland. Eine Übersicht über die laufenden Projekte gibt die HPI-Internetseite. 

Kurzprofil Hasso-Plattner-Institut

Das Hasso-Plattner-Institut für Softwaresystemtechnik GmbH an der Universität Potsdam ist Deutschlands universitäres Exzellenz-Zentrum für IT-Systems Engineering. Als einziges Universitäts-Institut in Deutschland bietet es den Bachelor- und Master-Studiengang "IT-Systems Engineering" an – ein besonders praxisnahes und ingenieurwissenschaftliches Informatik-Studium, das von derzeit 480 Studenten genutzt wird. Die HPI School of Design Thinking, Europas erste Innovationsschule für Studenten nach dem Vorbild der Stanforder d.school, bietet jährlich 240 Plätze für ein Zusatzstudium an.

Insgesamt zehn HPI-Professoren und über 50 weitere Gastprofessoren, Lehrbeauftragte und Dozenten sind am Institut tätig. Es betreibt exzellente universitäre Forschung – in seinen zehn Fachgebieten des IT-Systems Engineering, aber auch in der HPI Research School für Doktoranden mit ihren Forschungsaußenstellen in Kapstadt, Haifa und Nanjing. Schwerpunkt der HPI-Lehre und -Forschung sind die Grundlagen und Anwendungen großer, hoch komplexer und vernetzter IT-Systeme. Hinzu kommt das Entwickeln und Erforschen nutzerorientierter Innovationen für alle Lebensbereiche. Das HPI kommt bei den CHE-Hochschulrankings stets auf Spitzenplätze. Mit openHPI.de bietet das Institut seit September 2012 ein interaktives Internet-Bildungsnetzwerk an, das jedem offen steht.