Potsdam. Bachelorstudenten des Hasso-Plattner-Instituts (HPI) haben eine Software entwickelt, die Verkaufsprozesse zwischen Geschäftspartnern optimiert. Durch Analyse von Daten aus sozialen Netzwerken können Verkäufer mehr Kunden erreichen und Verkaufsabteilungen effizienter arbeiten. Ihr Ergebnis stellte die sechsköpfige Gruppe beim HPI- Bachelorpodium am 6. Juli gut 200 Gästen aus Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und Gesellschaft vor.
„Motiviert durch geringes Feedback auf so genannte Kaltakquise, also Kontakte auf Verdacht, und die wachsende Bedeutung sozialer Netzwerke für den Unternehmensbereich, ging man im Business-to-Business-Bereich dazu über, potenzielle Geschäftskunden anhand ihrer Interessen zu identifizieren“, erläuterte Teammitglied Stephan Detje. Soziale Netzwerke böten ein großes Potenzial, neue Kunden zu finden. Aufgrund der unüberschaubaren Menge an Beiträgen sei es jedoch sehr zeitintensiv, die interessierten Firmen zu finden“, stellte Detje im Rückblick auf Workshops mit Projektpartner SAP fest.
Hier setzt die von den HPI-Studierenden „Noise to Opportunity“ genannte Software an: Sie sucht automatisiert nach verkaufsrelevanten Beiträgen, ordnet die Beiträge einem Produkt zu und präsentiert es anschließend in einer Webanwendung. „Dank einer einzigen Oberfläche entfällt die Arbeit, verschiedene soziale Netzwerke zu pflegen. Dadurch spart der Verkäufer sehr viel Zeit und kann sich besser auf die potenziellen Kunden konzentrieren“, betonte Detje.
Die Oberfläche hat das HPI-Team an gewöhnliche E-Mail-Programme angelehnt, sodass unerwünschte Beiträge einfach ignoriert und relevante Beiträge leicht verfolgt und verwaltet werden können. Die Art der hereinkommenden Nachrichten kann der Verkäufer leicht an seinen Bereich anpassen, indem er nach Regionen, Produkt und Unternehmen filtert. Der Verkaufserfolg lässt sich anhand der eingebauten Statistiken sofort messen.
„Ein weiteres besonderes Merkmal unseres Systems ist seine Lernfähigkeit. Anhand der messbaren Akzeptanz der Beiträge in den Postfächern der Benutzer wird die Bewertung der neuen Beiträge optimiert“, sagte Claudia Kanter, studentische Mitentwicklerin des Systems.
Betreut wurden die Studenten von Prof. Christoph Meinel, HPI-Direktor und Leiter des Fachgebiets Internet-Technologien und -Systeme, sowie den wissenschaftlichen Mitarbeitern Philipp Berger und Patrick Henning.