Schulen trifft die Corona-Pandemie besonders hart und die Situation verschärft sich derzeit erneut. Angesichts steigender Infektionszahlen befinden sich immer mehr Schülerinnen und Schüler in Quarantäne, Schulen werden vorübergehend geschlossen und Unterricht muss erneut digital stattfinden. Doch nach wie wir vor fehlen häufig zuverlässige und datenschutzkonforme Lernumgebungen und bei Schulleitungen wie Lehrkräften herrscht Unsicherheit darüber, inwiefern das jeweilige System geltendem Datenschutzrecht entspricht. Dazu kommt, dass die Berliner Beauftragte für Datenschutz und Informationsfreiheit Maja Smoltczyk in den letzten Monaten mehrfach darauf hingewiesen hat, dass diverse Anwendungen und Systeme nicht die datenschutzrechtlichen Vorgaben erfüllten. Aufgrund mangelnder Rechtssicherheit hat eine Berliner Schule bereits den digitalen Unterricht ganz eingestellt.
Das Hasso-Plattner-Institut (HPI) hat sich nun in einem offenen Brief an die Berliner Schulen gewandt und die kostenfreie Nutzung der HPI Schul-Cloud angeboten, mit der eine datenschutzkonforme Plattform für digitales Lernen zur Verfügung steht. „In den Zeiten der Pandemie ist es von höchster Bedeutung, dass Schülerinnen und Schüler zu ihrem Recht auf Bildung kommen. Gleichzeitig müssen Lehrerinnen und Lehrer Rechtssicherheit für ihren Unterricht haben. Bei beiden Anliegen wollen wir unterstützen. Digitale Bildung ist dringender denn je“, sagt Professor Christoph Meinel, Direktor des Hasso-Plattner-Instituts und Leiter des HPI Schul-Cloud-Projekts.
Die HPI Schul-Cloud, die das HPI mit Förderung des Bundesministeriums für Bildung und Forschung als gemeinnütziges und auf Interoperabilität angelegtes Open-Source-Projekt entwickelt, stellt mit einem integriertem Office- und Videokonferenzsystem, Messenger, Dateiablage sowie einer einfach zu bedienenden Nutzerverwaltung alle Funktionalitäten bereit, die für die Organisation und Durchführung digitalen Unterrichts erforderlich sind. Sie kann zeitunabhängig von jedem Endgerät genutzt werden und bietet Zugang zu vielfältigen Lerninhalten verschiedener Anbieter. Die HPI Schul-Cloud geht mit Daten strikt nach DSGVO um, eine Pseudonymisierungstechnik gewährleistet, dass keine personenbezogenen Daten an externe Lerninhalte-Anbieter übermittelt werden. Aktuell greifen bereits mehr als 840.000Nutzerinnen und Nutzer auf die HPI Schul-Cloud zu. Mehr als 3.000 Schulen in Deutschland sind bislang an das länder- und schulübergreifende IT-System angeschlossen. In Berlin nutzen bereits mehr als 100 Schulen die HPI Schul-Cloud.
Der offene Brief zur Nutzung der HPI Schul-Cloud ist hier abrufbar:
https://hpi.de/pressemitteilungen/2020/angebot-an-die-direktorinnen-und-direktoren-der-oeffentlichen-schulen-berlins.html