Mit ihrer Geschäftsidee, mittels eines KI-gestützten Tools Nagelerkrankungen frühzeitig zu erkennen und Patientinnen und Patienten bei ihren Behandlungen im Alltag zu unterstützen, gewinnt das Team Nailvision den neunten Businessplan-Wettbewerb am Hasso-Plattner-Institut (HPI). Im Finale konnte sich das Gründerteam, bestehend aus Nataniel Müller (28), Konstantin Dobler (23) und Simon Shabo (27), mit der von ihnen entwickelten Lösungsidee durchsetzen. Sie dürfen sich über einen Gewinn im Wert von 100.000 Euro freuen. Dieser enthält neben den personenbezogenen Stipendien im Umfang von bis zu 50.000 Euro, ein Investmentangebot des HPI Seed Funds von 50.000€ und ein einjähriges Business-Coaching der HPI School of Entrepreneurship (E-School). Der Wettbewerb wird von der E-School gemeinsam mit dem HPI Seed Fund organisiert. Die E-School unterstützte die jeweiligen Teams auch im Entwicklungsprozess ihrer Gründungsidee.
Das vom Gründerteam entwickelte Tool Nailvision nutzt Künstliche Intelligenz (KI) zur Untersuchung, Überwachung und Unterstützung von Patientinnen und Patienten bei der Behandlung ihrer Nagelerkrankungen. „Durch die Kombination unserer Smartphone-basierten Bildanalyse mit einem intelligenten medizinischen Fragebogen, ist unsere App in der Lage Krankheiten zu erkennen und deren Schweregrad zu bestimmen. So können wir im Anschluss klinisch validierte Behandlungsverfahren empfehlen”, erklärt Dobler, einer der Mitgründer. Durch die Integration von KI und klinischem Wissen soll Nailvision zukünftig zur zentralen Anlaufstelle für das Screening und die Behandlungsunterstützung von Nagelerkrankungen werden. Damit wäre das Gründerteam weltweit der einzige Anbieter, der dies mittels KI automatisiert anbieten kann. „Nagelerkrankungen zählen in Deutschland zu den Volkskrankheiten. Bereits jeder vierte Deutsche leidet darunter. Insbesondere bei immunschwachen Patientinnen und Patienten kann es zu folgenschweren Komplikationen kommen“, gibt Shabo, Mitgründer und Arzt, zu bedenken. Dank ihrer Smartphone-App haben Erkrankte zukünftig ein zuverlässiges Diagnose- und Monitoring-Tool stets an ihrer Seite.
Der Businessplan-Wettbewerb ist für das Gründerteam die ideale Chance, ihr Projekt in einen handfesten Business Case umzuwandeln. „Gründungen im Gesundheitswesen mit Medizinprodukt-Zertifizierungen und klinischen Studien sind oft mit einem hohen Kostenfaktor verbunden. Deshalb freuen wir uns umso mehr über die finanzielle als auch fachliche Förderung durch die HPI E-School“, freut sich Mitgründer Müller. Zudem seien die Erfolgsgeschichten der Gewinnerteams der letzten Jahre eine große Motivation für ihre Wettbewerbsteilnahme gewesen.
Dr. Frank Pawlitschek, Leiter der HPI E-School betont: „Vor allem Start-ups aus dem Hochschulbereich bilden die Brücke zwischen Erforschung und Entwicklung disruptiver Technologien hin zur praktischen Anwendung. Diesen Transfer zu fördern, ist wesentlicher Bestandteil unserer HPI-DNA.“ Gemeinsam mit Institutsleiter Prof. Christoph Meinel und den weiteren Jurymitgliedern Robin Staszek (Senior Manager Direct Investments HPC Group & Managing Director HPI Seed Fund) und Moritz Matthey (Manager Business Development and Strategic Projects at Hasso Plattner Foundation and HPC Group) beglückwünschte Pawlitschek die Gewinner und überreichte einen symbolischen Scheck über 100.000 Euro.
Insgesamt beteiligten sich 18 Gründerteams mit mindestens einem HPI-Mitglied an dem Wettbewerb. Die Teams Cultway, Nailvision und neopolis hatten es nach mehreren Ausscheidungsrunden bis in das diesjährige Finale geschafft.
Die Kombination aus praxisnaher universitärer Ausbildung und eingebundener Entrepreneurship-Förderung am HPI ist einzigartig und lässt die jungen Talente in Potsdam doppelt profitieren: https://hpi.de/studium/entrepreneurship.html
Andere Geschäftsideen, die es in die Finalrunde schafften:
neopolis: Das Gründerteam, bestehend aus Michael Mansfeld (29), Johannes Unruh (30), Sebastian Windeck (27) und Nils Albroscheit (27), hat sich zum Ziel gesetzt, die Digitalisierung in Branchen mit hohem Anteil an konzeptueller Textarbeit voranzutreiben. Mit ihrer Legal-Tech-Software befähigen sie Unternehmen, Abteilungen und Kanzleien strukturiert und kontrolliert mit externen Parteien an professionellen Textdokumenten zu arbeiten. Inspiriert von Methoden der Softwareentwicklung, ermöglicht ihr Tool vor allem das asynchrone Zusammenarbeiten und bietet seinen Nutzer:innen Kontrolle über die Textarbeit sowie eine erhöhte Transparenz über die gesamte Dokumentenhistorie. Dank des Hosting in Deutschland und einer Zwei-Faktor-Authentifizierung wird zudem die Sicherheit und die DSGVO-Konformität gewährleistet.
Cultway: Die Geschäftsidee der Gründer:innen Frederik Görtelmeyer (31), Mara Ziemann (31), Simon Siegert (25) und Wendy Sexton (26) unterstützt Museen dabei, ihr Wissen digital erlebbar zu machen. Dazu entwickelt das Team einen Baukasten, mit dem Museen schnell und einfach Multimedia-Guides erstellen können. Mit der zugehörigen App können sich Nutzer:innen die Inhalte als Begleitung zu ihrem Besuch im Museum oder von zuhause als digitale Ausstellung anschauen. Durch Storytelling-Elemente und ein interaktives Format will das Startup auch Menschen für Kultur begeistern, die bislang nur selten ins Museum gehen.
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