Hasso-Plattner-InstitutSDG am HPI
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27.03.2023

Pressemitteilung

Hasso-Plattner-Institut verabschiedet langjährigen Direktor Christoph Meinel

Am 31. März geht am Potsdamer Hasso-Plattner-Institut eine Ära zu Ende: Mit Professor Christoph Meinel (69) verabschiedet das HPI seinen langjährigen Geschäftsführer - einen der führenden Informatiker Deutschlands. Seit 2004 hat er die Entwicklung der privat finanzierten Institution hin zu einem der angesehensten Digital Labs geprägt.

Plattner: Bin stolz auf das Erreichte!

„Unter der Leitung von Christoph Meinel hat sich das HPI hervorragend entwickelt. Es ist heute eine der besten Adressen in Deutschland für ein Informatikstudium. Dafür bin ich ihm und seinem Team sehr dankbar. Bildung war immer seine Mission und ich bin stolz auf das Erreichte“, so der Stifter und Gründer des HPIs, Professor Hasso Plattner. Der Mitgründer des Softwarekonzerns SAP hat das Institut 1998 in Potsdam mit dem Anspruch gestiftet, dort international wettbewerbsfähigen IT-Nachwuchs auszubilden. Seither ist das HPI stark gewachsen. 

Meinel: „Haben hier den Ehrgeiz, die Besten zu sein“

„Dank des Vertrauens von Hasso Plattner und seiner Stiftung konnte ich ab 2004 helfen, ein damals noch junges Universitäts-Institut massiv auszubauen und dazu beitragen, dass es Top-Nachwuchs ausbildet. Das war für mich eine tolle, erfüllende Zeit“, sagt Meinel, der in Personalunion auch das Fachgebiet Internet-Technologien und -Systeme leitete. Die private Finanzierung durch den Stifter sei ihm immer Motivation gewesen, sich nicht mit dem Erreichten zufriedenzugeben und neue Wege zu gehen: „Wir haben hier den Ehrgeiz, fachlich die Besten zu sein, die besten Studierenden zu haben, Impulse für die Zukunft umzusetzen und öffentliche Wirkung zu erzielen“.

Als Wissenschaftler blickt Meinel stets auch über die Grenzen des Hochschulbereichs hinaus. Es ist ihm ein Anliegen, breite digitale Aufklärung zu betreiben – „so dass die oder der Einzelne verstehen kann, was da entwickelt wird“. Dafür rief er 2012 beispielsweise Europas erste offene Lernplattform mit kostenlosen Onlinekursen ins Leben: openHPI. Aus diesem Forschungszweig gingen später weitere Plattformen hervor, aber auch das Pilotprojekt HPI Schul-Cloud, mit der in drei Bundesländern gearbeitet wird. Auf dem Gebiet der Wissensvermittlung übers Internet, dem sogenannten Digital Learning, will Meinel auch nach der Emeritierung aktiv bleiben.

Höhepunkte aus der Amtszeit von Prof. Christoph Meinel

In Meinels Amtszeit erhöhte sich die Zahl der Fachgebiete und Professuren von fünf auf 22. Weitere Berufungsverfahren laufen derzeit. Im Bachelor- und Masterstudium wurde neben der Vermittlung von Fachwissen auch auf Professional Skills Wert gelegt, zusätzliche vier Masterstudiengänge wurden angeboten sowie zwei Research Schools (Forschungskollegs) in Potsdam gegründet und mit internationalen

Forschungsaußenstellen in Südafrika, Israel, China und den USA verbunden. Der scheidende HPI-Geschäftsführer sorgte außerdem dafür, dass mit dem Future SOC Lab und dem Data Engineering Lab zwei modern ausgestattete Rechenlabore für internationale Spitzenforschung bereitstehen.

Besonders wichtig war Meinel auch der Innovationsansatz Design Thinking, der seit 2007 an der HPI School of Design Thinking (D-School) gelehrt und gemeinsam mit der Stanford University in Palo Alto erforscht wurde. Seit 2017 gibt es auch eine D-School in Kapstadt. Der Wissenschaftler förderte von Anfang an den Unternehmergeist unter den Studierenden, richtete 2010 für sie in Zusammenarbeit mit der Stiftung von Hasso Plattner einen eigenen Businessplan-Wettbewerb ein und gründete 2020 die HPI School of Entrepreneurship, die Studierende motiviert und dabei unterstützt, unternehmerisch zu denken und zu handeln. Mehr als 250 Startups sind aus dem HPI bereits hervorgegangen.

Weitere Meilensteine in der Amtszeit des Informatikprofessors waren 2017 Gründung und Aufbau der Digital Engineering Fakultät in der Universität Potsdam, die Gründung des Digital Health Centers 2017 und zwei Jahre später des Digital Health Institute am Mount Sinai-Klinikum in New York. Allein am HPI führte Meinel 71 Doktoranden zur erfolgreichen Promotion. Weitere laufende Promotionsprojekte will der Doktorvater auch nach der Emeritierung noch begleiten.

Weitere Einzelheiten zum Lebenslauf und Werdegang des Wissenschaftlers finden Sie unter: https://hpi.de/meinel/lehrstuhl/prof-dr-christoph-meinel.html.

Das HPI leiten künftig drei Geschäftsführer

Wie im Oktober 2022 von der Hasso Plattner Foundation (HPF) als Trägerin des HPI angekündigt, findet nun ein Führungswechsel statt. Nach einer Übergangsphase mit vier Geschäftsführern wird das Institut ab dem 1. April von einem Dreierteam geführt:

Professor Tobias Friedrich, der aktuelle Dekan der Digital Engineering Fakultät an der Universität Potsdam und Leiter des Fachgebiets „Algorithm Engineering“, gibt insbesondere bei den akademischen Themen, wie Forschung und Lehre, die Impulse. Professor Ralf Herbrich kümmert sich als Leiter des Fachgebiets „Artificial Intelligence and Sustainability“ und Geschäftsführer im Führungsteam um die strategischen Partnerschaften und Beziehungen des HPI zu Wirtschaft und Politik auf nationaler und internationaler Ebene. Der bereits seit Mai 2021 amtierende Geschäftsführer, Dr. Marcus Kölling, wird schwerpunktmäßig die Themen Finanzen und Administration vertreten. 

Hinweis für Redaktionen:

Am 31. März 2023 findet zu Ehren von Professor Christoph Meinel ein feierliches Abschiedssymposium mit vielen langjährigen Weggefährten und Kollegen am Hasso-Plattner-Institut in Potsdam statt. Bitte melden Sie sich vorab per E-Mail unter presse(at)hpi.de an, wenn Sie über die Veranstaltung berichten möchten.

Kurzprofil Hasso-Plattner-Institut

Das Hasso-Plattner-Institut (HPI) in Potsdam ist Deutschlands universitäres Exzellenz-Zentrum für Digital Engineering (https://hpi.de). Mit dem Bachelorstudiengang „IT-Systems Engineering“ bietet die gemeinsame Digital-Engineering-Fakultät des HPI und der Universität Potsdam ein deutschlandweit einmaliges und besonders praxisnahes ingenieurwissenschaftliches Informatikstudium an, das von derzeit rund 800 Studierenden genutzt wird. In den fünf Masterstudiengängen „IT-Systems Engineering“, „Digital Health“, „Data Engineering“, „Cybersecurity“ und „Software Systems Engineering“ können darauf aufbauend eigene Forschungsschwerpunkte gesetzt werden. Bei den CHE-Hochschulrankings belegt das HPI stets Spitzenplätze. Die HPI School of Design Thinking, Europas erste Innovationsschule für Studenten nach dem Vorbild der Stanforder d.school, bietet jährlich 300 Plätze für ein Zusatzstudium an. Derzeit sind am HPI 22 Professorinnen und Professoren sowie über 50 weitere Gastprofessoren, Lehrbeauftragte und Dozenten tätig. Es betreibt exzellente universitäre Forschung – in seinen IT-Fachgebieten, aber auch in der HPI Research School für Doktoranden mit ihren Forschungsaußenstellen in Kapstadt, Irvine, Haifa und Nanjing. Schwerpunkt der HPI-Lehre und -Forschung sind die Grundlagen und Anwendungen großer, hoch komplexer und vernetzter IT-Systeme. Hinzu kommt das Entwickeln und Erforschen nutzerorientierter Innovationen für alle Lebensbereiche.