Ein stockender Verkehrsfluss sorgt durch ständiges Bremsen und Anfahren für einen enormen Anstieg der Emissionen. Denn der Schadstoffausstoß steigt überproportional zur zurückgelegten Strecke. Zwei Semester lang forschten die Studierenden an Algorithmen zur Stauvermeidung. Mithilfe ihres Projektes soll der Verkehr zu Spitzenzeiten so aufgeteilt werden, dass erst gar keine Staus entstehen.
Die Besonderheit am strategischen Verkehrsansatz der Nachwuchsforscher ist, dass nicht wie bisher Einzelpersonen, sondern ganze Verkehrsströme über das System der Studierenden gelenkt werden. Außerdem berechnen herkömmliche Navigationsgeräte bisher nur kürzeste Routen auf Basis des aktuellen Verkehrs, ohne die Entwicklung des Gesamtverkehrsstroms zu berücksichtigen.
„Wir konnten mit unserem Algorithmus die Fahrtzeiten in verschiedenen Testszenarien stark reduzieren“, erklärt Maximilian Böther, Sprecher der Bachelorprojektgruppe, „wir sind stolz darauf, dass wir unser Verfahren praxistauglich implementiert haben, obwohl die Fragestellung mathematisch schwer zu lösen und zu beweisen ist. Wir würden uns wünschen, dass unsere Ansätze von zukünftiger Forschung sowie Verkehrsplanern aufgegriffen werden." Getestet wurden die Lösungen mit verschiedenen Verkehrsszenarien in Berlin, die aus Echtweltdaten des Projektpartners TomTom generiert worden sind.
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