Die Bereitstellung ihres Spitzenforschungslabors steuern die Potsdamer Informatikwissenschaftler vom heimischen Computer aus. Für sie und Kolleginnen und Kollegen aus aller Welt ist das nicht erst seit der Corona-Krise gängige Praxis: Seit mittlerweile zehn Jahren wird das Potsdamer Future SOC Lab intensiv aus der Ferne genutzt. Permanent herrscht hier Hochbetrieb: An über 560 wissenschaftlichen Projekten aus 29 Ländern wurde bislang verteilt gearbeitet und gerechnet.
Meinel ermuntert deshalb die weltweite Forschungs-Community „auch und gerade in Zeiten der grassierenden Corona-Pandemie“ dazu, weitere Forschungsanträge beim HPI in Potsdam einzureichen. „Wer sich bis zum 12. April mit seinem Projekt bei uns meldet, hat Chancen, in der kommende Nutzungsperiode die Ressourcen unseres Spitzenforschungslabors kostenlos nutzen zu können“, sagt der Institutsleiter. Ein Steuerungsausschuss, aus Vertretern des HPI und der Industriepartner zusammengesetzt, entscheide über die Genehmigung der Projektanträge.
Mit einer Festveranstaltung am 10. November in Potsdam – so der Plan – soll die seit nunmehr zehn Jahren bestehende Forschungszusammenarbeit mit den Partnern gefeiert werden. „Wir sind hoffnungsvoll, dass die Folgen der Coronavirus-Pandemie dann schon ein Stück weit überwunden sind und keinen Strich durch unsere Rechnung machen werden“, unterstreicht Meinel.
Unterdessen bewältigen die Hochleistungs-Rechner im HPI-Spitzenforschungslabor gewaltige Datenmengen, die ihnen jüngst von Forschern aus Australien, China, Indien, Italien, Schweden, Serbien, Spanien, Polen und Deutschland über verschlüsselte Internetverbindungen bereitgestellt worden sind. Dabei geht es zum Beispiel um die Möglichkeiten zur Bestimmung des Glukosespiegels durch Stimm-Biomarker und die Abwehr von Netzwerk-Angriffen mit schadensstiftender Software durch Techniken maschinellen, tiefen Lernens.