Während wir uns nach diesen Eindrücken vorkommen wie in einem fleischgewordenen Science-Fiction-Film, holen uns andere Gespräche wieder auf den Boden der Tatsachen zurück. So erzählt uns beispielsweise die norwegische Forscherin Marie Moe von ihrem Herzschrittmacher, der potentiell auch für kriminelle Hacker angreifbar ist. Wie angreifbar, das ist nicht klar: Der Code, von dem ihr Leben abhängt, ist proprietär. Über Sicherheitsstandards und Datenschutz können Patienten kaum etwas erfahren, offizielle Regularien gibt es nicht. Um an mehr Informationen zu kommen, musste die Informatikerin erst ihr eigenes Hacking-Projekt starten, in dem sie Angriffsszenarien mit auf Ebay gekauften Geräten selbst durchspielte.
Sie fordert auf der CeBIT, dass die Verwundbarkeit der Hard- und Software von medizinischen Geräten viel stärker in den Fokus der gesellschaftlichen, wissenschaftlichen und politischen Debatte rückt. Wie akut das Problem ist, kann ebenfalls nur spekuliert werden, denn Statistiken über Software-Schwachstellen und daraus resultierende Risiken gibt es laut Moe nicht. Zumindest in ihrem Fall hat sie am eigenen Leib erfahren, wie sich ein Programmierfehler anfühlen kann – ein fehlerhafter Algorithmus hat vor einigen Jahren verhindert, dass ihre Herzfrequenz 160 Schläge in der Minute überschreitet und die Leistung stark gedrosselt. Rennen und Treppensteigen wurden fast unmöglich.
Beim Zuhören entsteht der Eindruck, dass wir selbst in Bezug auf die Geräte, die wir bereits nutzen und die auf teilweise existenzielle Weise über Leben und Tod bestimmen, noch viel nachzuholen haben. Wie das wohl mit den Robotern wird?