Hasso-Plattner-Institut25 Jahre HPI
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Die Stipendiatinnen 2018

Annika Baldi (Hasso-Plattner-Institut)

"Ich habe gerade meine Bachelorarbeit über die Simulation von Geschäftsprozessen auf Blockchains geschrieben. Das Thema ist sehr spannend, und dennoch habe ich im Laufe unserer einjährigen Projektarbeit festgestellt, dass mir der persönliche Bezug zu den Menschen, für die das Produkt entwickelt wird, fehlte. Nach meinem Bachelorabschluss will ich ein Semester im Ausland verbringen und mein Masterstudium beginnen. Aus meiner Schulzeit, unter anderem auf einer High School in Neuseeland, habe ich Freunde auf der ganzen Welt. So komme ich immer wieder in Kontakt mit den unterschiedlichen kulturellen Auffassungen von Frauen in der IT-Branche. Umso mehr freue ich mich, auf der Grace Hopper Conference auf viele Studentinnen und Frauen von verschiedenen Kontinenten zu treffen und Sichtweisen auszutauschen. Ich denke, in Houston bekommen wir die einmalige Gelegenheit, mit erfolgreichen Frauen in der Branche zu sprechen und neue Vorbilder kennenzulernen. Ich bin gespannt auf die Keynote-Sprecherinnen und viele interessante Fachvorträge und Workshops. Auf der GHC hoffe ich Kontakte in die ganze Welt zu knüpfen und neue Erfahrungen zu sammeln, die ich zurück in Deutschland an andere weitergeben kann. Nach der Konferenz erwarte ich das gleiche Gefühl, wie nach einem gelungenen Hackathon: Totale Erschöpfung, aber einen Kopf voller Ideen und Tatendrang."

Franziska Boenisch (Freie Universität Berlin)

"Ich studiere momentan mein drittes Semester im Masterstudiengang Informatik an der Freien Universität Berlin. Fachlich habe ich mich während meines Studiums auf den Bereich Data Science spezialisiert und möchte auch in diesem Gebiet promovieren und später arbeiten. Von der Grace Hopper Conference erhoffe ich mir spannende Begegnungen mit Frauen aus großen technikbasierten Unternehmen aus aller Welt, um Kontakte zu späteren potentiellen Arbeitgebern und Forschungsinstituten zu knüpfen. Gerade jetzt, kurz vor meinem Studienabschluss, möchte ich den Aufbau meines Netzwerkes vorantreiben. Das Thema ‚Frauen in der Informatik und Technik‘ spielt in meinem Leben eine ganz besondere Rolle: Schon länger engagiere ich mich im MINToring-Projekt der Freien Universität dafür, mehr Schülerinnen für ein Informatikstudium zu begeistern. Ziel unseres Programmes ist es, Vorkenntnisse in Informatik zu vermitteln, um Vorurteile und Ängste abzubauen, weibliche Rollenbilder in der Informatik aufzuzeigen und Mädchen mit demselben Interesse an Informatik zusammenzubringen. Auch bei der Organisation des Girls‘ Day helfe ich jedes Jahr mit, biete Programmier-Workshops an und organisiere regelmäßig stattfindende Frauenvernetzungstreffen und Frauenfrühstücke am Fachbereich. Während meiner Arbeit habe ich den Eindruck gewonnen, dass es für Frauen noch viel wichtiger ist, sich gut untereinander zu vernetzen, um wissenschaftlich und karrieretechnisch voranzukommen. Außerdem habe ich die Erfahrung gemacht, dass alle Wissenschaftlerinnen mit denselben Schwierigkeiten und Hindernissen zu kämpfen haben und sich deshalb gut untereinander beraten können. Einen derartigen Austausch erhoffe ich mir auch von der Grace Hopper Celebration, auf der Frauen verschiedenster Karrierestufen zusammenkommen."

Lisa Ihde (Hasso-Plattner-Institut)

"Bereits währen der Schulzeit habe ich gemerkt, dass ich mich fürs Programmieren begeistere. Mit elf Jahren habe ich die Homepage meiner Mama gestaltet – sie war zwar noch statisch, kam aber trotzdem super an. Als Schülerin nahm ich am Hackathon 'Jugend hackt' teil: Wir haben Geodaten von Mülltonnen etc. genutzt, um eine App zu entwickeln, mit der auf einer Karte der schnellste Weg zur nächsten Mülltonne gefunden visualisiert werden kann – als Zeichen für die Umwelt. Dafür haben wir den 'Bestes Design'-Preis gewonnen. Ich schätze die verschiedenen Facetten in der Informatik sehr und finde, dass man durchs Programmieren viele Möglichkeiten hat, Ideen schnell umzusetzen, die das Leben erleichtern. Nach meinem Studium kann ich mir vorstellen, in der Forschung oder in einem kleinen Unternehmen zu arbeiten. Ich mag vor allem Projekte, aus denen Produkte entstehen, die ich auch meiner Mutter leicht erklären kann. Ich möchte später in meinem Beruf geschätzt werden für meine Ideen und meine qualitative Arbeit. Während meines Masterstudiums möchte ich praktische Erfahrungen, gegebenenfalls im Ausland, sammeln. Beim 'Ada Lovelace Festival' in Berlin konnte ich in den vergangenen Jahren schon Konferenz-Luft schnuppern, vorletztes Jahr sogar als Speaker. Ich mag es sehr, auf andere Frauen aus meinem Themengebiet zu treffen und mich mit ihnen zu vernetzen. Ich habe dabei Freundschaften schließen können und Gleichgesinnte gefunden, mit denen ich zu ähnlichen Veranstaltungen, z. B. wie Meet-Ups, gehe. Bei der Menge an Teilnehmerinnen auf der Grace Hopper Conference freue ich mich schon riesig auf die interessanten Gespräche!"
 

Stella Mahler (Hochschule Bremen)

"In meinem Informatikstudium beschäftige ich mich mit Technologien der Gegenwart und Zukunft. Diese Vielfalt im Hinblick auf Bildung, Wissenschaft und Forschung, sowie die praktische Anwendbarkeit begeistern mich an diesem Studienfach. Heute dringt Informatik in alle Lebensbereiche ein, deswegen muss sie immer auch in einem gesellschaftlichen Kontext gesehen werden. Beim Besuch der Grace Hopper Celebration freue ich mich daher besonders auf den Beitrag von Joy Buolamwini, die ich auf Grund ihres Engagements gegen strukturelle Diskriminierung durch Algorithmen sehr bewundere. Diesen Sommer habe ich einen mehrtägigen Informatik-Workshop für weibliche Geflüchtete entwickelt und durchgeführt. Als Vizepräsidentin des E-Learning Unternehmens ‚PBS Kids Digital‘ ist Sara DeWitt ein Vorbild für mich. Ich bin sehr gespannt auf ihre Perspektive und Impulse, wie man erzieherisches und informatisches Wissen in einem professionellen Umfeld verbinden kann. Das Interessante an der Grace Hopper Celebration ist es, viele inspirierende Frauen und ihre Lebensentwürfe kennen zu lernen. Daneben finde ich auch die Vernetzung mit anderen Teilnehmerinnen sehr wertvoll. Da ich bald meinen Bachelorabschluss mache, denke ich intensiv über meine Zukunftsperspektiven nach. Die Möglichkeiten, die die Karrieremesse der GHC den Teilnehmerinnen bietet, sehe ich als einmalige Chance, um mich auf dem amerikanischen Arbeitsmarkt vorzustellen."

Ekaterina Sumina (Hasso-Plattner-Institut)

"Es gibt zwei Gründe, warum die Teilnahme an der Grace Hopper Celebration 2018  für mich so wichtig ist: Ich erhoffe mir Orientierungshilfe dafür, wie ich meine Leidenschaft für Informatik und Gender Studies produktiv verbinden kann. Mein Wunsch ist es, auch nach meinem Studium in einem Bereich zu arbeiten, in dem ich beide Interessensschwerpunkte weiterentwickeln und ausbauen kann. Häufig ist es schwer, Vorbilder und Mentorinnen zu finden, die aufzeigen und vorleben, wie man eine interdisziplinäre Karriere gestaltet. Zur GHC kommen jedes Jahr viele Speakerinnen, die an der Schnittstellen zwischen Technologie und gesellschaftsorientierten Bereichen arbeiten, wie zum Beispiel Sara DeWitt und Priscilla Chan. Ich freue mich daher besonders auf den Mentoring Circle, um Kontakte zu knüpfen und mich auszutauschen.

Sowohl Studien als auch persönliche Erfahrungsberichte von Frauen haben gezeigt, dass es schwer sein kann, produktive Kommunikation in Arbeitsräumen zu gestalten, in denen Frauen in der Unterzahl sind. Meine persönliche ‚Mission‘ während des Studiums am HPI ist es daher, gleichberechtigte Kommunikation im Arbeitskontext zum Teil der Institutskultur zu machen – zum Beispiel durch Workshops für Erstis. Ich hoffe sehr, mich durch die Grace Hopper Celebration mit anderen Frauen zu vernetzen, die eine gleiche Mission verfolgen. Ich möchte meine Teilnahme nutzen, um Tipps, Inspirationen und Erfahrungen auszutauschen und mich für die Gleichberechtigung von Frauen in der Informatik einzusetzen."

 

Lena Witterauf (KIT - Karlsruher Institut für Technologie)

"Verglichen mit meinen Kommilitonen bin ich relativ spät zur Informatik gekommen. Als Kind wollten ich immer ‚Computerspiele-Erfinderin‘ werden, konnte mir aber  damals noch nicht vorstellen, was genau hinter dieser Berufsbezeichnung steckt. Erst später am Gymnasium kam ich mit der Informatik in Berührung und wusste sofort: Das ist es, was ich später machen möchte. An der Informatik faszinieren mich vor allem die unglaublich vielen verschiedenen Möglichkeiten, neue Dinge zu entwickeln und Bestehendes zu verbessern. In meinem Studium gefällt mir aktuell vor allem die theoretische Informatik – ihre Definitionen und Denkmuster bilden die Voraussetzung für zukünftige Innovationen. Nach meinem Bachelorabschluss plane ich, mich im Masterstudium in Richtung künstliche Intelligenz und Datenanalyse zu spezialisieren. In Lehrveranstaltungen und Praktika bin ich es inzwischen gewohnt, zu den wenigen Frauen zu gehören. Ich finde das sehr schade, da an der Informatik meiner Meinung nach nichts „typisch männlich“ ist: Um auf neue Ideen für Lösungen zu kommen, benötigt man Phantasie, ebenso wie eine sehr gute zwischenmenschliche Kommunikation, da man in der Informatik selten alleine arbeitet. Um Mädchen zu zeigen, dass Informatik nichts ist, wovor man Angst haben muss, organisiere ich seit letztem Jahr das Science Camp Informatik am KIT. In diesem einwöchigen Ferienkurs geben wir Schülerinnen verschiedenste Einblicke in die Informatik, um den Mädchen den Einstieg in die Informatik zu erleichtern. Während der Grace Hopper Celebration möchte ich mich mit Frauen austauschen, die ähnliche Erfahrungen wie ich gemacht haben oder die ähnliche Ziele verfolgen. Ich glaube, dass ein gutes Netzwerk in dieser von Männern dominierten Branche eine gute Voraussetzung für späteren Erfolg ist. Zudem würde ich gerne Kontakte zu IT-Firmen knüpfen."