Endlich ist also der Kopf frei, um sich so richtig auf die Talks zu konzentrieren. Vorausgesetzt, man hat den Steak-Kater und den Schokotorten-Zuckerschock vom vorherigen Abend verdaut und sich vom falschen Feueralarm um 6 in der Früh nicht zu lange aus der Ruhe oder dem Bett bringen lassen. Wer eine Lektion in Sachen korrektes Verhalten im Brandfall braucht, kann sich gerne von Helene und Ann Katrin inspirieren lassen. Während die beiden schon vorbildlich mit Schal und Jacke auf dem Flur stehen, suche ich jedenfalls noch meine Brille.
Wieder sehfähig und mit genug Koffein im Blut hat sich für mich der letzte Tag der Konferenz als der spannendste herausgestellt. Meine Top Themen heute: Open Source, Containerization - und vor allem: Legacy Code. Ich bin Ingenieurin. Software Engineer. Für mich und viele andere gibt es nichts schöneres als sauberen, getesteten und funktionalen Code. Legacy Code ist nicht so. Aber er ist überall. Auch bei Airbnb. Barbara Raitz entwickelt seit einer Weile für Airbnb. Ihr und ihrem Team ist irgendwann der Kragen geplatzt und sie haben angefangen, diesen riesigen Berg Spaghetti nach und nach zu entheddern. Das erstaunliche dabei ist, dass in einem Raum gefüllt mit Entwicklerinnen aus all den coolen Firmen - Google, Facebook, Amazon, Airbnb, und dergleichen - alle Köpfe die kompletten 20 Minuten durchgängig genickt haben. Das zeigt mir, dass ein Hang zum Refactoring kein dunkler Begleiter ist, den man hinter Feature-Entwicklung verstecken muss.
Inzwischen ist die After-Show-Party vorbei und die Erinnerungen an die abschließende Keynote werden von schmerzenden Füßen, Tanzen mit Kopfhörern und Cookies ohne Ende verdrängt. Wie war das? Ach ja. Wir müssen nächstes Jahr den Film "Hidden Figures" gucken. Und die nächste Grace-Hopper-Konferenz wird in Orlando stattfinden. Bis dann also!